Sonntag, Oktober 15, 2006

Der erste Ausgang

Nach der ersten Ruhe in meinem Hotel-Bett bin ich dann noch einmal zu Fuß durch den angrenzenden Distrikt gewandert: Ganz mutig, ohne Karte (leider hatte ich auch die Visitenkarte des Hotels vergessen). In den weniger privilegierten Straßen gibt es eine eigentümliche Mischung aus Frisier-Salons, Fressbuden, Kiosks und Schustern. Häufig sogar eine Kombination von zwei Arten von Läden in einem Eingang, so dass man lebende Krebse mit einwenig Gummi von Schuhsolen kaufen konnte. Überraschend für mich war die große zahl an mehr oder weniger lebenden Schalentieren, die hier zum Kauf angeboten wurden (EUR1 pro Tier, ja Christina, da wird man auch als Nicht-Veterinär zum Vegetarier). Auch Königskrabben wurden hier feilgeboten. Bei einigen Restaurants kann man direkt in die Küche schauen, teilweise sogar durch ein rundes Loch in der Glas-Scheibe (verschließbar mit einem von innen vorschiebbaren rechteckigen Glasstück) die Goodies auch direkt auf die Hand kaufen.
Dampfgarer China-Style Bei dem Blick in die Restaurants habe ich dann auch den Dampfgarer-China-Style entdeckt: In der einfachen Variante, ist es ein stapelbarer Ring aus Bambus, dessen Boden aus einem grobmaschigen (i.e. dampfdurchlässigen) Geflecht besteht. Der Ring oder meistens mehrere gestapelte Ringe, werden auf einen kochenden Wassertopf gestellt. Auf den obersten Ring kommt einen metallener Konus, mit einer kleinen Öffnung (1/5-1/10 des Ring-Durchmessers). In luxuriöser anmutenden Restaurants ist der Bambus-Ring durch einen Edelstahl-Ring mit entsprechend in den Boden gebohrten Löchern, ersetzt: Gastronorm-Behälter China-Style. Ich habe natürlich sofort daran gedacht, unsere schöne Primus Outdoor-Töpfe in ein Dampfgarer-Set zu wandeln…
Einen Buchladen habe ich dann auch noch gefunden. Leider gab es dort nur Bücher in ‚ausländisch’, aber auch einige bemerkenswerte Details: 1) Ein Viertel des Buchladens war dem Erlernen der englischen Sprache gewidmet. 2) Das Cover von Büchern ist hier vollständig dem Kaufreiz zum Opfer gefallen: So waren die Mathe/Physik Übungsbücher mit jeweils einem deutschen/europäischen Hochleistungsfahrzeug betitelt. Ein mir unbekannter Audi A3 Verschnitt und der Bugatti Veyron sowie die neuste Lamborghini Studie waren mit dabei. 3) Als Beilagen für Bücher sind hier Compact-Cassetten noch en vogue.
In einen Tempel der Konsumelektronik musste ich natürlich auch noch: hier war alles nach Herstellern sortiert: Alle Taiwanesen und Japanesen sowie Apple waren vertreten! Die Mehrzahl der MP3/MP4(!?!) Player war kleiner als eine Streichholzschachtel! Meine Suche nach einem Zweit-Display für das Notebook scheiterte daran, dass fast ausschließlich 16:9 Schirme im Angebot waren und diese Formate von meinem Rechner nicht unterstützt werden…

1 Comments:

Blogger Unknown said...

Bezüglich der 'richtigen' Methode zum Töten von Schalentieren haben Sabine und Claus mir von der Methode aus Neu England Erzählt: Dort kommen die Hummer direkt (noch lebend!!) in den Dampfgarer. Erstaunlich, dass Sie dort so schnell sterben, dass es nicht mehr zu einer signifikanten Adrenalinausschüttung kommt. Mein neuer Dampfgarer hat einen isolierten Heißwasser-Tank, d.h. wenn man einmal den Dampfgarmodus eingeschaltet hat, geht es beim zweiten Garen deutlich schneller: Dann gibt es gleich 100C heißen Wasserdampf; nett ist jedoch anders.
Ich habe jetzt einen 40cm durchmessenden Wagnertopf, müssen wir bei Zeiten einmal ausprobieren!

10:56 AM  

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