Die Stadt oder der Erstkontakt mit der gelben Gefahr
Dank der Lektüre des Führers war das Kaufen der Metro-Karte nicht ganz so schlimm: Ich wüsste wo ich hin wollte (‚Peoples Square’ hörte sich verdammt nach Zentrum an) und die Fahrkartenautomaten lassen sich durch Druck auf das ‚English’ Feld auf dem Touch Screen für genau 2sec (gefühlt 0,01sec) in eine bedienbare Maschine verwandeln. Also erst ganz unten die Linie des Zielbahnhofs gedrückt, dann auf der dargestellten Linie den Zielbahnhof anklicken (genau natürlich vorher noch die ‚ent-scramble’ Taste drücken), dann ‚Bestätigen’ drücken (genau wieder vorher…) und schließlich die Kröten einwerfen. Dafür erhält man dann eine Plastikkarte, mit der man durch ein Drehkreuz in den Bahnhof hineinkommt. Beim Verlassen am Ziel-Bahnhof muss man die Karte dann wieder einstecken und sie wird wiederverwertet.
Ich war ja gewarnt: ‚Lonely Planet’ sprach von der Unmöglichkeit einen Sitzplatz in der Metro zu bekommen. Wird ein Sitzplatz frei, so spielt der ganze Wagen die ‚Reise nach Jerusalem’, ohne Rücksicht auf Verluste oder Alter der Personen. Aber es ist schlimmer: Ich spreche von der zeitweisen Unmöglichkeit einen Stehplatz zu bekommen, d.h. überhaupt in den Zug zu gelangen. An den großen Stationen gibt es kräftige Chinesen (natürlich in Uniform), die mit einer kleinen aber sehr lautstarken Triller-Pfeife ausgestattet sind und die Fahrgäste zu einer kompakteren Pressung auffordern. Zweifelsohne mit Erfolg. Nur ist das Aussteigen schwierig: Zum einen weil die Wagons so voll sind (Leute mit Sitzplätzen, oder in ungünstiger Stehposition in Bezug auf die Türen, bewegen sich bereits zwei Stationen vor Ihrem Ziel auf die Türen hin.) zum anderen, weil die Leute auf den Bahnsteigen meinen Einsteigen ist wichtiger als aussteigen. Klingt nicht böse? Ich bin kaum an den 2 Leuten, die mich von der rettenden Tür trennten, vorbeigekommen; trotz unmissverständlicher verbaler Kenntlichmachung meines Wunsches und ganzem(!) Körpereinsatz. Merke: 2 Leute zwischen einem und der Tür sind deutlich zu viel, wenn 5 (gefühlt 15) durch die gleiche Tür in den Wagen wollen.
In der Innenstadt selbst war es voll: Auf jeder möglichen Sitzgelegenheit saßen Menschen, die Fußwege waren einfach nur voll mit Menschen. In den Einkaufszentren und Kaufhäusern hingegen war es fast menschenleer. Die Küchenabteilungen befanden sich immer in den obersten Stockwerken, unten war immer Mode (Frauen unten, Männer weiter oben, dann Sport, dann Foto/MP3 und schließlich, wenn überhaupt, Küche/Küchenartikel). Kaum näherte man sich einem Gerät, hatte man auch schon eine Verkäuferin am Hals, die einem unbedingt den Vorteil von was auch immer unbedingt sofort überzeugen wollte—auf chinesisch natürlich. Ein paar witzige Sachen waren dann doch zu finden: Ein Kühlschrank mit einer Tür in der Tür (siehe Fotos), durch den man Flaschen entnehmen kann ohne gleich den ganzen Schrank zu öffnen. Silke, werfe schon einmal die Stichsäge an!
Das schlimme beim Spaziergang durch die Stadt ist, dass man unschwer als Tourist zu erkennen ist: Alle Bettler und Straßenverkäufer meinen, bei einem Touristen bessere Chancen zu haben, als bei einem Chinesen. Die Verkäufer haben nur eine eingeschweißte DIN-A5 Farbkopie der von ihnen feil gebotenen Taschen/Uhren etc. Unangenehm sind auch die ‚Kunststudenten’ die einem unbedingt ein Bild verkaufen möchten oder die Chinesinnen, die mit Hilfe der Touristen ihr ‚Englisch aufbessern’ wollen. Am Ende habe ich dann wohl so grimmig drein geschaut und die ‚Verkäufer’ derart barsch abblitzen lassen, dass ich wenigstens beim Rückweg zur Metro meine Ruhe hatte.
Einen Supermarkt europäischer Dignität habe ich nicht gefunden, wohl aber viele der berüchtigten ‚Food stores’, von denen gestern schon die Rede war: Hier werden angetrocknete Muschel-Innereien neben Geflügel-Beinen neben eingelegten Früchten und getrockneten Gewürzen (unbekannter Art) gelagert. An Tresen nebenan gibt es dann noch Süßigkeiten und losen Tee (so kommt also der Geschmack an den Grünen Tee). Beliebt ist auch getrockneter Fisch, der teilweise (meistens jedoch nicht) in Klarsichtfolie eingeschlagen ist. Das Ganze verbindet sich zu einem Geruch, der unbeschreiblich ist: Faulendes Fleisch mit gammelndem Fisch an getrocknetem Federvieh sowie Süßigkeiten und offene Backwaren. Das hat Öjendorf Qualitäten. Gekauft habe ich dort jedenfalls nichts. Auch nach gründlicher Inspektion werde ich die Dampfnudeln nur im Hotel verspeisen, da weiß ich wenigstens wen ich Verklagen muss, falls es daneben geht… Ein hungernder Mirko.
Ich war ja gewarnt: ‚Lonely Planet’ sprach von der Unmöglichkeit einen Sitzplatz in der Metro zu bekommen. Wird ein Sitzplatz frei, so spielt der ganze Wagen die ‚Reise nach Jerusalem’, ohne Rücksicht auf Verluste oder Alter der Personen. Aber es ist schlimmer: Ich spreche von der zeitweisen Unmöglichkeit einen Stehplatz zu bekommen, d.h. überhaupt in den Zug zu gelangen. An den großen Stationen gibt es kräftige Chinesen (natürlich in Uniform), die mit einer kleinen aber sehr lautstarken Triller-Pfeife ausgestattet sind und die Fahrgäste zu einer kompakteren Pressung auffordern. Zweifelsohne mit Erfolg. Nur ist das Aussteigen schwierig: Zum einen weil die Wagons so voll sind (Leute mit Sitzplätzen, oder in ungünstiger Stehposition in Bezug auf die Türen, bewegen sich bereits zwei Stationen vor Ihrem Ziel auf die Türen hin.) zum anderen, weil die Leute auf den Bahnsteigen meinen Einsteigen ist wichtiger als aussteigen. Klingt nicht böse? Ich bin kaum an den 2 Leuten, die mich von der rettenden Tür trennten, vorbeigekommen; trotz unmissverständlicher verbaler Kenntlichmachung meines Wunsches und ganzem(!) Körpereinsatz. Merke: 2 Leute zwischen einem und der Tür sind deutlich zu viel, wenn 5 (gefühlt 15) durch die gleiche Tür in den Wagen wollen.
In der Innenstadt selbst war es voll: Auf jeder möglichen Sitzgelegenheit saßen Menschen, die Fußwege waren einfach nur voll mit Menschen. In den Einkaufszentren und Kaufhäusern hingegen war es fast menschenleer. Die Küchenabteilungen befanden sich immer in den obersten Stockwerken, unten war immer Mode (Frauen unten, Männer weiter oben, dann Sport, dann Foto/MP3 und schließlich, wenn überhaupt, Küche/Küchenartikel). Kaum näherte man sich einem Gerät, hatte man auch schon eine Verkäuferin am Hals, die einem unbedingt den Vorteil von was auch immer unbedingt sofort überzeugen wollte—auf chinesisch natürlich. Ein paar witzige Sachen waren dann doch zu finden: Ein Kühlschrank mit einer Tür in der Tür (siehe Fotos), durch den man Flaschen entnehmen kann ohne gleich den ganzen Schrank zu öffnen. Silke, werfe schon einmal die Stichsäge an!
Das schlimme beim Spaziergang durch die Stadt ist, dass man unschwer als Tourist zu erkennen ist: Alle Bettler und Straßenverkäufer meinen, bei einem Touristen bessere Chancen zu haben, als bei einem Chinesen. Die Verkäufer haben nur eine eingeschweißte DIN-A5 Farbkopie der von ihnen feil gebotenen Taschen/Uhren etc. Unangenehm sind auch die ‚Kunststudenten’ die einem unbedingt ein Bild verkaufen möchten oder die Chinesinnen, die mit Hilfe der Touristen ihr ‚Englisch aufbessern’ wollen. Am Ende habe ich dann wohl so grimmig drein geschaut und die ‚Verkäufer’ derart barsch abblitzen lassen, dass ich wenigstens beim Rückweg zur Metro meine Ruhe hatte.
Einen Supermarkt europäischer Dignität habe ich nicht gefunden, wohl aber viele der berüchtigten ‚Food stores’, von denen gestern schon die Rede war: Hier werden angetrocknete Muschel-Innereien neben Geflügel-Beinen neben eingelegten Früchten und getrockneten Gewürzen (unbekannter Art) gelagert. An Tresen nebenan gibt es dann noch Süßigkeiten und losen Tee (so kommt also der Geschmack an den Grünen Tee). Beliebt ist auch getrockneter Fisch, der teilweise (meistens jedoch nicht) in Klarsichtfolie eingeschlagen ist. Das Ganze verbindet sich zu einem Geruch, der unbeschreiblich ist: Faulendes Fleisch mit gammelndem Fisch an getrocknetem Federvieh sowie Süßigkeiten und offene Backwaren. Das hat Öjendorf Qualitäten. Gekauft habe ich dort jedenfalls nichts. Auch nach gründlicher Inspektion werde ich die Dampfnudeln nur im Hotel verspeisen, da weiß ich wenigstens wen ich Verklagen muss, falls es daneben geht… Ein hungernder Mirko.
5 Comments:
Es ist das Indoor Stadium, (runder weißer Fleck), das genau zwischen meine Aussicht und dem alten Stadium gebaut wurde. Also hier der Google Earth Link für das Hua Ting Hotel. Klickst Du Öffnen.
Das mit dem Kaffee ist hundsgemein: Ich habe doch meinen geliebten Instant Expresso zuhause vergessen. Ich muß unbedingt diesen Supermarkt finden...
Hi Mirko,
hier eine Ladung Mitgefühl!!
Aber die Chance, den BMI zu verringern darf man nicht aus dem Auge verlieren, andererseits, du befindest dich in einer Weltstadt, haben diese nicht alle Fast Food Ketten durch diverse Filialen gepflastert, so das wenigstens die Versiorgung durch Masse, wenn schon nicht durch Klasse, erreichbar ist??
McD Filialen gibt es hier wirklich reichlich, aber ich hatte mir ja fest vorgenommen hier nur einheimisches Futter zu verspeisen (mit Ausnahme der morgendlichen Müesli-Gabe). Heute Morgen habe ich bei einem anderen Gast gesehen, wie man das mit der Kaffeeversorgung durchführt: Man kauft sich einfach eine dieser kleinen Edelstahl (nickelfrei natürlich) Thermos-Kannen und dann werden die benötigten Espressos direkt aus dem Automaten abgefüllt. Dennoch werde ich heute Abend (wenn ich denn endlich hier weg komme: Damit Ihr nicht suchen müsst: Tongi Universität Neuer Campus) noch nach einem Supermarkt Ausschau halten. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
diese Visionen von Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato hatte ich auch. Abhilfe dagegen schafft hin und wieder ein Besuch bei Starbucks, die gibt es reichlich. Oder du besorgst dir deinen eigenen Espresso. Der besagte Supermarkt (Carrefour Gubei, 121.388980556 E, 31.19843366510002 N) ist übrigens auch bei den Google Earth Community Placemarks zu finden. Luftlinie gute 4 km vom Hua Ting, Taxi etwa 20 Yuan...
Viel Spaß!
Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen nicht Essen/Fastfood von westlichen ‚Outlets’ zu essen, aber so ein richtiger Kaffee kann schon zu Wahnvorstellungen führen. Der Espresso beim Frühstück ist schon gar nicht schlecht, leider habe ich heute schon wieder keine kleine Thermoskanne kaufen können. Morgen geht es ganz sicher zu Carrefour Gubei und dann ist dieses Problem zumindest behoben.
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