Der ständige Wandel, oder eine Stadt im Overdrive
Einfach nur Bilder der vielen Baugruben und Bau-Kräne zu zeigen, wird der Situation nicht wirklich gerecht: Hier wird an allen Ecken und Enden abgerissen und wieder aufgebaut. Man hat das Gefühl die Stadt schafft sich ihren Aufschwung durch ein unablässiges abreißen und größer wieder aufbauen: Eine Stadt auf Amphetaminen ohne Rücksicht auf die Vergangenheit.
Im Gegensatz zu dem mir bekannten, werden hier für Hochhäuser erst einmal die Betongerüste gegossen bzw. die Beton-Platten zusammengeschweißt und verputzt. Der Ausbau beginnt dann mit den Fahrstühlen und dem obersten Stockwerk. Das Baumaterial wird dann sowohl durch den Lastenaufzug an der Außenfassade (sofern vorhanden) oder den späteren Fahrstühlen nach oben transportiert. Natürlich sind die chinesischen Bauarbeiter nicht rücksichtsvoller mit den Fahrstühlen, als es deutsche wären, deshalb gibt es in den Fahrstühlen später noch Verblendungen, damit man die ganzen Dellen nicht sieht! Ganz so risikolos scheint das Beziehen der oberen Wohnungen nicht zu sein, gibt es doch einige Hochhäuser, bei denen es so scheint, als ob die unteren 8 Stockwerke nicht mehr weitergebaut werden…
Neben den Hochhäusern gehören die ‚Elevated Roads’, also die ‚Angehobenen Straßen’ zu den beeindruckensten Bauwerken Shanghais. Mit einer Leichtigkeit durchschneiden Sie ganze Stadtviertel und man hat das Gefühl, dass den Straßenplanern ein ‚Clover-Leaf’ (Autobahnkreuz in Form eines Klee-Blattes) nur wirklich Spaß bereitet, wenn man dafür mindestens 3 Ebenen benötigt. Als (Bei)-Fahrer auf den ‚Elevated Roads’ kommt es einem so vor, als fliege man über dem Boden durch die Stadtviertel (sofern man nicht wieder einmal im Mega-Stau steht und genug Zeit für Fotos hat). Von unten sieht es dann allerdings schon mehr nach Szenen aus ‚Blade-Runner’ aus: Dreckige Beton-Bauten, Slum-ähnliche Ansammlungen unter den niedrigeren der Betonstraßen, teilweise auch Wohnen in den Stahlkästen der Brückenkonstruktionen.
Entsprechend der höhen- und flächenmäßigen Ausdehnung von dem was die Chinesen als Downtown Shanghai bezeichnen wächst auch das Metronetz: Neue Gebiete werden zuerst mit einem für Außenstehende kaum zu durchschauenden Netz von Buslinien erschlossen, die dann systematisch durch Metro-Linien ersetzt werden: Es wird eine komplett neue Metro-Linie gebaut (Nummer unbekannt, Farbe: Orange), zumindest 2 der vorhandenen werden zur Zeit an den Enden erweitert (Linie 2(grün) an beiden Enden und Line 3(gelb) im Norden) und eine (Linie 4(violett)) soll zur Ringlinie geschlossen werden. Dementsprechend kurzlebig sind hier auch die Namen der Metro-Stationen. Da wird aus der Station ‚Shanghai Stadium’, einfach nur ‚Indoor Stadium’, weil eine neue Station einfach näher am eigentlichen Stadium ist und das sind Namen unter denen man sich wenigstens etwas vorstellen kann. Wenn es dann um die ‚Shiji-Rd.’ Und die neue ‚Shiji-Ave.’ oder noch unaussprechlicheres handelt, bringt einen altes Kartenwerk an den falschen Ort. Bei den Übersichts-Karten auf den Bahnhöfen werden an die geänderten Stellen, behelfsmäßig Papier-Etiketten von außen auf die Glasscheiben der Schau-Kästen geklebt. Nicht nur, dass sie durch das Putzen umgehend unleserlich werden, sie sind in der Regel auch nur in chinesisch, also mit chinesischen Schriftzeichen bedruckt. Ich habe auch eine Stationsbeschriftung gefunden, die 2-mal mit neuen Bezeichnungen überklebt worden ist, wobei sich beim zweiten Mal nur die Umschrift des Stationsnamens geändert hat. Eine Solche Dissoziation von chinesischen Schriftzeichen und Umschrift findet sich häufig! Spätestens jetzt sollte auch jedem klar sein, weshalb ein Stadtplan von 2004 hier nicht wirklich mehr hilft! Ein ähnliches Problem gibt es bei den Straßennamen, aber auch bei den Straßen selbst: Da wird schon einmal eine Nebenstraße geschlossen, damit ein entsprechendes Gebäude gebaut werden kann! Hier ist nichts so beständig, wie der kontinuierliche Wandel!
Neben den Hochhäusern gehören die ‚Elevated Roads’, also die ‚Angehobenen Straßen’ zu den beeindruckensten Bauwerken Shanghais. Mit einer Leichtigkeit durchschneiden Sie ganze Stadtviertel und man hat das Gefühl, dass den Straßenplanern ein ‚Clover-Leaf’ (Autobahnkreuz in Form eines Klee-Blattes) nur wirklich Spaß bereitet, wenn man dafür mindestens 3 Ebenen benötigt. Als (Bei)-Fahrer auf den ‚Elevated Roads’ kommt es einem so vor, als fliege man über dem Boden durch die Stadtviertel (sofern man nicht wieder einmal im Mega-Stau steht und genug Zeit für Fotos hat). Von unten sieht es dann allerdings schon mehr nach Szenen aus ‚Blade-Runner’ aus: Dreckige Beton-Bauten, Slum-ähnliche Ansammlungen unter den niedrigeren der Betonstraßen, teilweise auch Wohnen in den Stahlkästen der Brückenkonstruktionen.
Entsprechend der höhen- und flächenmäßigen Ausdehnung von dem was die Chinesen als Downtown Shanghai bezeichnen wächst auch das Metronetz: Neue Gebiete werden zuerst mit einem für Außenstehende kaum zu durchschauenden Netz von Buslinien erschlossen, die dann systematisch durch Metro-Linien ersetzt werden: Es wird eine komplett neue Metro-Linie gebaut (Nummer unbekannt, Farbe: Orange), zumindest 2 der vorhandenen werden zur Zeit an den Enden erweitert (Linie 2(grün) an beiden Enden und Line 3(gelb) im Norden) und eine (Linie 4(violett)) soll zur Ringlinie geschlossen werden. Dementsprechend kurzlebig sind hier auch die Namen der Metro-Stationen. Da wird aus der Station ‚Shanghai Stadium’, einfach nur ‚Indoor Stadium’, weil eine neue Station einfach näher am eigentlichen Stadium ist und das sind Namen unter denen man sich wenigstens etwas vorstellen kann. Wenn es dann um die ‚Shiji-Rd.’ Und die neue ‚Shiji-Ave.’ oder noch unaussprechlicheres handelt, bringt einen altes Kartenwerk an den falschen Ort. Bei den Übersichts-Karten auf den Bahnhöfen werden an die geänderten Stellen, behelfsmäßig Papier-Etiketten von außen auf die Glasscheiben der Schau-Kästen geklebt. Nicht nur, dass sie durch das Putzen umgehend unleserlich werden, sie sind in der Regel auch nur in chinesisch, also mit chinesischen Schriftzeichen bedruckt. Ich habe auch eine Stationsbeschriftung gefunden, die 2-mal mit neuen Bezeichnungen überklebt worden ist, wobei sich beim zweiten Mal nur die Umschrift des Stationsnamens geändert hat. Eine Solche Dissoziation von chinesischen Schriftzeichen und Umschrift findet sich häufig! Spätestens jetzt sollte auch jedem klar sein, weshalb ein Stadtplan von 2004 hier nicht wirklich mehr hilft! Ein ähnliches Problem gibt es bei den Straßennamen, aber auch bei den Straßen selbst: Da wird schon einmal eine Nebenstraße geschlossen, damit ein entsprechendes Gebäude gebaut werden kann! Hier ist nichts so beständig, wie der kontinuierliche Wandel!
1 Comments:
Du siehst das einfach nur zu früh: In den nächsten 20 Jahren werden es 11 Metro Linien und 7 Light Railway Linien sein, so die Planung. In der heutigen Nomenklatur, wo alles einfach Metro geworden ist, wären das 18 U-Bahn Linien für die über 10 Mrd. Euro zur Verfügung stehen. Das ist doch ein Nahverkehrsbudget, oder? Überleg einmal, wann es in Hamburg die letzte neue U-Bahn Linie gab, schon die letzte neue Station ist fast Jahrzehnte her, oder?
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