Verkehr, d.h. Straßenverkehr und Taxi fahren
Zwar gilt unser deutscher Führerschein hier in China nicht, so dass ich zum Mitfahrer degradiert werde, aber auch das Mitfahren ist von ganz besonderer Qualität: Man stirbt auch auf der kürzesten Strecke tausend Tode! Stellt man sich die einzelnen Verkehrsteilnehmer, die hier übrigens in Fußgänger, Radfahrer, Mud-Bikes (a.k.a. Mofas), Motorräder, Autos und Lastwagen unterteilt werden, als autonome Roboter vor, so ist jeder einzelne auf den eigenen kurzfristigen Gewinn ausgerichtet, ein Nachgeben zum Nutzen des Ganzen gibt es nicht. Einziger Schiedsrichter mit Einflussmöglichkeit sind die echten Polizisten, an ‚Traffic Wardens’ hält sich hier kaum einer. Neben rücksichtslosen Spurwechsel (auch über durchgezogene Linien und Sperrflächen hinweg) gelten auch abgetrennte Fahrradwege als gute Ausweichmöglichkeit, selbst für Lastwagen. Will man über einen Rad- und Fußweg hinweg abbiegen, so wird prophylaktisch erst einmal gehupt und dann der Weg zur Hälfte blockiert. Noch einen kleinen ‚Huperl’ und dann ist das Hindernis genommen; Egal ob zahlreiche Fahrradfahrer und Mofafahrer abbremsen oder gar absteigen müssen. Hauptsache man ist durch.
Heute habe ich versucht einen Überholvorgang meines Taxifahrers zu filmen, das hat er irgendwie spitz gekriegt und meinte ich sollte lieber den Audi vor uns fotografieren (Kommunikation wie Chewbacca redet zu Luke Skywalker). Der hat natürlich die gleichen Fahrmanöver gemacht, wie wir. Das Ganze spielt sich auf der Mautpflichtigen Autobahn bei ca. 100km/h ab. Einmal hat der Audi-Fahrer noch kurz gezögert und gebremst, um dann wieder Gas zu geben und an dem Hindernis vorbeizuziehen. Wir sind ihm dann gefolgt…
Das Taxi fahren hat hier eine ganz besondere Qualität: Nicht nur dass die Taxifahrer einen nicht verstehen, da sie ausschließlich den Shanghaier-Dialekt dessen sprechen, was sie für chinesisch halten (man wird wenigstens nicht zugetextet!!), sie kennen auch die Stadt nicht. Es ist schon verwunderlich, wenn neben einem plötzlich Grunzlaute irgendetwas von einem wollen und man sich ganz sicher ist, jeder Primat würde die Sache klarer darstellen. Wie ich jetzt weiß, wollen die Fahrer meistens den Zettel mit meiner Zieladresse noch einmal sehen. Ich bin ja ein friedfertiger Mensch, zeige den Zettel bereitwillig noch einmal und wundere mich, wohin die Fahrt die letzte halbe Stunde ging. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man die Stadt wirklich kennen lernt: In den 9 Arbeitstagen, die nun hier schon verweile, bin ich auf der 24km langen Strecke (Hua Ting Hotel nach Tongi Universität, Jading Campus) trotz 18 Fahrten keine 2 Mal die gleiche Strecke gefahren. Ich bin aus allen 4 Himmelrichtungen zum Ziel gekommen bzw. vom Ausgangspunkt weggefahren! Es geht in 26km, der Rekord liegt bei 48km (mit Sonderzugabe aka Verfahren durch eine Kreuzung aus ‚ländertypischem’ und Industrie-Gebiet). So warte ich immer noch auf die ‚zweite Wiederkehr der Vorbeifahrt’ an einer ca. 9m Satellitenschüssel mit Doppelreflektor, aber das lenkt uns vom Thema ab.
Ein Taxi besorgt man sich hier, indem man eines von der Straße herbeiwinkt. Klingt einfach, setzt aber für eine zufrieden stellende Funktion eine deutlich höhere, als die vorhandene Taxi-Dichte an unbesetzten Taxis voraus. Vor den großen Hotels gibt es eine Menschenkette von Angestellten, die das Winken mehr oder minder erfolgreich für einen übernimmt. Dafür steht man selbst dann in der Menschenkette der Trottel, die auf ein Taxi warten… Ist man, wie am Tongi Universität, Jading Campus, dem Ende der verwestlichen Welt schon ziemlich nahe, kann es sehr lange dauern, bis man ein Taxi findet, dass dann auch bis nach Shanghai hineinfahren darf: Es gibt, zugegebenermaßen preiswertere Taxis, die nur in den einzelnen Stadteilen fahren dürfen. Das Wagnis mich von einem solchen Taxi zu einem ‚besseren Punkt’ bringen zu lassen, bin ich noch nicht eingegangen. Ich habe ja nur 35min. gebraucht, bis das 6te Taxi endlich nicht mehr dunkelgrün und damit nur lokal war und mich bis zum Hotel fuhr. Hier seien noch einmal Wang und Rlung gedankt, die verzweifelt mit mir nach dem Taxi gefischt haben und dem Fahrer dann auch erklärt haben, wieso die Lang-Nase nicht auf die, angeblich viel bequemere Rücksitzbank ohne Gurte will, sondern lieber wie eine Ölsardine in der Dose, auf dem, durch den Plexiglaskäfig um den Fahrer, eingeengten Beifahrer-Sitz, angeschnallt die Fahrt antritt. Ich war ziemlich müde, habe den Fahrer noch auf die Maut-Autobahn gelotst und bin dann im Stau eingedöst. Der Bamboon hat dann gegrunzt und sich wie ein Schneekönig gefreut, dass aufgrund des Staus, die Mautgebühr nicht zu zahlen war (muss ich ihm doch sowieso zahlen?!?). Kaum war ich wieder weg, kam ein Anruf aus Deutschland und der Primat freute sich, dass es nicht mehr so langweilig in seinem Taxi ist…
Heute habe ich versucht einen Überholvorgang meines Taxifahrers zu filmen, das hat er irgendwie spitz gekriegt und meinte ich sollte lieber den Audi vor uns fotografieren (Kommunikation wie Chewbacca redet zu Luke Skywalker). Der hat natürlich die gleichen Fahrmanöver gemacht, wie wir. Das Ganze spielt sich auf der Mautpflichtigen Autobahn bei ca. 100km/h ab. Einmal hat der Audi-Fahrer noch kurz gezögert und gebremst, um dann wieder Gas zu geben und an dem Hindernis vorbeizuziehen. Wir sind ihm dann gefolgt…
Das Taxi fahren hat hier eine ganz besondere Qualität: Nicht nur dass die Taxifahrer einen nicht verstehen, da sie ausschließlich den Shanghaier-Dialekt dessen sprechen, was sie für chinesisch halten (man wird wenigstens nicht zugetextet!!), sie kennen auch die Stadt nicht. Es ist schon verwunderlich, wenn neben einem plötzlich Grunzlaute irgendetwas von einem wollen und man sich ganz sicher ist, jeder Primat würde die Sache klarer darstellen. Wie ich jetzt weiß, wollen die Fahrer meistens den Zettel mit meiner Zieladresse noch einmal sehen. Ich bin ja ein friedfertiger Mensch, zeige den Zettel bereitwillig noch einmal und wundere mich, wohin die Fahrt die letzte halbe Stunde ging. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man die Stadt wirklich kennen lernt: In den 9 Arbeitstagen, die nun hier schon verweile, bin ich auf der 24km langen Strecke (Hua Ting Hotel nach Tongi Universität, Jading Campus) trotz 18 Fahrten keine 2 Mal die gleiche Strecke gefahren. Ich bin aus allen 4 Himmelrichtungen zum Ziel gekommen bzw. vom Ausgangspunkt weggefahren! Es geht in 26km, der Rekord liegt bei 48km (mit Sonderzugabe aka Verfahren durch eine Kreuzung aus ‚ländertypischem’ und Industrie-Gebiet). So warte ich immer noch auf die ‚zweite Wiederkehr der Vorbeifahrt’ an einer ca. 9m Satellitenschüssel mit Doppelreflektor, aber das lenkt uns vom Thema ab.
Ein Taxi besorgt man sich hier, indem man eines von der Straße herbeiwinkt. Klingt einfach, setzt aber für eine zufrieden stellende Funktion eine deutlich höhere, als die vorhandene Taxi-Dichte an unbesetzten Taxis voraus. Vor den großen Hotels gibt es eine Menschenkette von Angestellten, die das Winken mehr oder minder erfolgreich für einen übernimmt. Dafür steht man selbst dann in der Menschenkette der Trottel, die auf ein Taxi warten… Ist man, wie am Tongi Universität, Jading Campus, dem Ende der verwestlichen Welt schon ziemlich nahe, kann es sehr lange dauern, bis man ein Taxi findet, dass dann auch bis nach Shanghai hineinfahren darf: Es gibt, zugegebenermaßen preiswertere Taxis, die nur in den einzelnen Stadteilen fahren dürfen. Das Wagnis mich von einem solchen Taxi zu einem ‚besseren Punkt’ bringen zu lassen, bin ich noch nicht eingegangen. Ich habe ja nur 35min. gebraucht, bis das 6te Taxi endlich nicht mehr dunkelgrün und damit nur lokal war und mich bis zum Hotel fuhr. Hier seien noch einmal Wang und Rlung gedankt, die verzweifelt mit mir nach dem Taxi gefischt haben und dem Fahrer dann auch erklärt haben, wieso die Lang-Nase nicht auf die, angeblich viel bequemere Rücksitzbank ohne Gurte will, sondern lieber wie eine Ölsardine in der Dose, auf dem, durch den Plexiglaskäfig um den Fahrer, eingeengten Beifahrer-Sitz, angeschnallt die Fahrt antritt. Ich war ziemlich müde, habe den Fahrer noch auf die Maut-Autobahn gelotst und bin dann im Stau eingedöst. Der Bamboon hat dann gegrunzt und sich wie ein Schneekönig gefreut, dass aufgrund des Staus, die Mautgebühr nicht zu zahlen war (muss ich ihm doch sowieso zahlen?!?). Kaum war ich wieder weg, kam ein Anruf aus Deutschland und der Primat freute sich, dass es nicht mehr so langweilig in seinem Taxi ist…
5 Comments:
Es sieht mittlerweile leider so aus, als ob mir der Zugriff auf meinen Blog von China aus nicht mehr möglich ist. Über den VPN-Tunnel funktioniert es jedoch noch! Ich habe diesen Post über die Taxifahrten schon nicht mehr im Original anschauen können. Schade.
Hi, cooles Bild von dir , aber der Bart fehlt, das Lachen entspricht sicher der Erwiderung auf das Lachenbei der "Bester Grüner Tee Frage".
Hi,
habe deinen Blog als word Doukument (35 Seiten) an Frauke geschickt und sie später gefragt, ob ich ihren Kommentar veröffentlichen darf:
und : wenn du mich da echt reinschreibst, dann bitte mit ausdrücklichen
grüssen !! (hiermit getan Caesar)
... ich habe angefangen, mirko zu lesen.....
nee, nech ??
das ist unglaublich - unglaublich ekeliech, ich musste erstmal aufhören zu
lesen......
geht man freiwillig in ein derartiges abenteuer ?????
der text is echt cool :-))
okay. so - bin durch.
unglaublich alles :-))))iiiiihhhh..........
ich würde da sterben, mich wund brechen quasi, sozusagen!!!!
obwohl - das wär ja DIE gelegenheit zur nulldiät :-)))))
Da mit dem Zugriff auf deinen Blog kann durchaus sein. China ist schließlich neben einigen anderen Sauereien auch zu Recht berüchtigt für seine Internet-Zensur.
Verschiedene Kollegen bei SVW haben mir auch erzählt, daß sie auf ihren Webmail-Account bei Freenet nicht zugreifen können, da China alle Seiten, die das Wort "Freenet" enthalten, sperrt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Freenet...
Ist doch wunderbar wie das Reisen in ferne Länder der Völkervertändigung dient (grunz grunz) und vor allem den Respekt vor anderen Kulturen und Völkern fördert... (grins)
- Claus
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