Freitag, November 24, 2006

Der Regisseur

Adresse Regisseur Beim Auspacken der letzten Reste fiel mir den links abgebildete Zettel wieder in die Hände: An meinem letzten Abend wollte ich neben den Bildern vom Pudong auch noch einmal in Musikkneipe (JZ), also erst einmal eine Taxi-Fahrt durch das nächtliche Shanghai. Vor dem Hotel gab es eine kleine Menschenansammlung um einen alten, aber noch rüstigen Chinesen. Der Taxi-Dispatcher sagt nur: ‚Famous Chinese Director, do you know him?’. Natürlich kannte ich ihn nicht, hatte das Gesicht aber schon einmal irgendwo gesehen. Er wollte dann noch unbedingt ein Foto von mir(?!?) machen, das dann mit anderen seiner Aufnahmen im Eingangsbereich des Hua-Ting-Hotels ausgestellt werden würde. Ich schaute wohl doch etwas verwirrt drein und dachte natürlich gleich an einen Mega-Scam zum Ausrauben der Langnasen, so dass er mir dann, mit Hilfe der ‚Übersetzung’ des Taxi-Dispatchers, einen Abzug des Bildes versprach und als dann klar war, dass ich am Montag nicht mehr im Hotel weilen würde, gab er mir seine Adresse (siehe Bild), wo ich das Bild abholen(???) könne. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich den Zettel richtig herum abgebildet habe…

Nachtrag: Wok-Halter

Wok-Halter in Aktion Auch wenn ich den kleinsten Wok-Halter gekauft habe, erschhien er mir vor Ort doch riesig groß. Jetzt auf dem Herd wirkt er fast etwas zu klein. Zum Funktionstest fehlt aber immer noch der Wok…

Donnerstag, November 23, 2006

Bloggen, oder was würde ich nächstes Mal anders machen

Klar hat es Spaß gemacht jeden Morgen immer wieder zu schauen, wie viele es denn nun waren, die auf die Seite geschaut haben und wie viele eines der beiden Videos angeschaut haben (57 Maglev, 43 Krabben-Falten). Die Frage dabei war natürlich auch immer, lohnt sich denn überhaupt der Aufwand? Hier nun die Übersicht mit dem, was ich beim nächsten Mal anders machen würde:
- Man braucht einen Rechner mit dem man jederzeit seine Zeilen Verfassen kann und kein 5 kg ‚Note-Klotz’, der eigentlich nur bei Netzbetrieb vernünftig funktioniert. Im Taxi oder in der Bahn (Rückfahrt von Hong-Kong) wäre es hilfreich gewesen, einfach einiges schon einmal niederzuschreiben.
- Ein sicherer Internetzugang, d.h. ‚always online’ mittels GPRS- oder UMTS hätte einiges an Ärger mit der hiesigen Infrastruktur vermieden. Man wäre dann einfach noch näher an den Geschehnissen dran.
- Ein VPN-Tunnel zum Veröffentlichen, so dass man an allen Zensoren, seien es Universität, Hotel, Firma oder Staat vorbei die Daten auf den Server stellen kann.
- Eine bessere Video-Funktion, die aus einer 30sec. Aufnahme nicht gleich 50MByte macht, sondern die 1MByte, die man auch veröffentlichen kann.
- Bessere Templates, die zu den Bildern auch ‚Captions’, das heißt Untertexte erlauben. Und gleichzeitig auch eine bessere Konvertierung der Einträge und Kommentare in .pdf-Dateien zu zulassen.
- Ein echter WYSIWYG-(‚What You See Is What You Get’)-Editor oder zumindest einen echte WYSIWYG Vorschau und nicht das ‚veröffentliche und sehe dann wie es wirklich aussieht’ (wie immer auch dafür das Akronym sein mag).
- Ein Mikrofon mit der dazugehörigen Software. (Ich hätte zu gerne ein paar der Chewbacca-Dialoge veröffentlicht oder zumindest verewigt…)
- Auf mehr Leser und vor allem mehr Feed-back hoffen. Die Sache lebt wirklich vom Feed-Back, also noch einmal besten Dank vor allem an Joachim und Katharina!

Dienstag, November 21, 2006

Kopenhagen Flughafen

Spiegelkunst Nach 5 Wochen Shanghai und 10h Fliegen war der Aufenthalt in Kopenhagen wie eine Erholung: Echter Paket-Fußboden in der Transfer-Halle, eine Ruhe, wie sie in Shanghai nirgends zu finden war und Leute, die nicht nur 1,5m groß, einen BMI von unter 18kg/m^2 und schwarze Haare hatten, sondern ganz normale Europäer. Ich habe mich noch nie so ‚zuhause’ gefühlt.

Sonntag, November 19, 2006

Mile High Club, Member

Keine Angst Silke, nicht in dem ‚Mile High Club’, sondern nur dem, der Blog-Posts oder Blog-Kommentare aus über 1mile=1760yards approx. 1609m oder doch die ‚Nautische Meile’=6000ft und jetzt definiert als exakt 1852m (und echte Klugscheißer schauen das bitte in der Wikipedia nach). Die momentane Höhe ist ca. 30000ft bei 788km/h: Qualified. (Hallo Michael, ich hätte auchdie USD16.99 für den Flug bezahlt, aber der Zugang war bzw. ist gratis, also keine Aufnahmegebühr, kein Jahresbeitrag: Members for Life!)
Und nur falls Ihr auch Mitglied in diesem exklusiven Club sein wollt, habt Ihr noch bis ende Dezember Zeit: Dann stellt Boing den ‚in-flight’ Internet-Service aka Connexion ein.
Ich habe ja immer noch das dumpfe Gefühl, dass man dann auch keine Rechner mit in die Kabine nehmen darf…

Blade Runner City

Oriental Pearl Tower Seit nunmehr 3 Tagen regnet es hier und die Stadt hat sich in eine düstere Kopie Ihrer selbst verwandelt. Regenschirme und Regenumhänge sind überall, die Leute laufen noch rücksichtsloser ineinander, da sie sich jetzt wirklich nicht sehen und alle Welt will auf einmal Taxi fahren.
Hochhaus im Nebel, Downtown Shanghai Zumindest beim Blick von Bund auf die Wolkenkratzer von Pudong kommt jetzt richtig ‚Blade Runner’-Feeling auf: Die Riesen versinken in den Schwaden der tief hängenden Regenwolken. Die Hochhäuser von Pudong sind meist farbig angestrahlt oder häufiger strahlen sie ihre farbige Werbebotschaft über den Fluss in das eigentliche ‚Downtown-Shanghai’, wo die Gebäude wesentlich häufiger nur von einem weiß-/gelben Licht angestrahlt werden; bei dieser Wetterlage ein gespenstischer Anblick.

Samstag, November 18, 2006

Snacks

Shanghai ist berühmt für die vielen unterschiedlichen Snacks, die des Abends an den Straßen auf Holzstäbchen aufgespießt und über offenem Feuer oder in einem Fett-Bad (teilweise auch Wasserbad) gegart, auf die Hand verkauft und verspeist werden. Es ist nicht nur der Hygiene-Kurs, der mir diesen ‚Genuß’ verleidet, sondern schon der Gedanke an die Bauchschmerzen, die die Folge sein könnten… Algen-SnackInsofern fand ich den Algen-Snack eine witzige Erfindung: In einer hermetisch zugeschweißten Verpackung finden sich meist 5 zu Blättern gepresste Algenstücke. Das Ganze kostet EUR0,10 und hat auch noch eine Feuchtigkeits-Absorbierende Tüte mit ‚Limestone’ (Kalzium-Carbonat, CaCO3), die jetzt in der Peli-Box für die Kamera ihren Dienst tut. Versetzt sind die Algen mit ‚Geschmack’ und Zucker. Je teuerer die Algen-Packungen, desto weniger Geschmacksverstärker und Zuckerzusätze haben sie (für EUR0,10 gibt es schon die gute Version).

Zu spät

Tanklaster mit Sonnenschutz Irgendwann in einem heißen Sommer, als ich wieder in mein Auto stieg, kam mir die Idee, dass man über das Autodach einfach ein zweites spannen müsste, damit die Sonne die Fahrgastzelle nicht so schnell aufheizt. Klar, wenn man fährt, kann man (zumindest in den teuren Autos) die Klimaanlage einschalten, wenn man aber nur 15 oder 30 Minuten in der Sonne parkt, ist die Fahrgastzelle schon zum Brutschrank geworden (Ja Mark, Dein A8 hat dann immer noch seine Klimatisierung…). Mittels der Dachgepäckträger und einem ‚Stück’ Blech sollte das kein Problem sein, nur dass der cw-Wert in die Höhe steigt und die Windgeräusche unerträglich werden… Die Tank-Lastzüge haben hier ein entsprechendes System und ich habe die Bilder das zu belegen!!! Und das ganze kommt noch besser, Chewbacca konnte die Funktion sogar mit dem Fahrer klären! Aber keine Angst, der Lupo bekommt kein ‚Doppel-Dach’, dann fährt er ja keine 200km/h mehr (tut er auch so nicht, jedenfalls nicht, wenn ich ihn fahre…).

Suppenkasper

Bedienungsanleitung Instant-Nudel Das ich von den Chemiebaukästen der hiesigen Fertig- bzw. Instant-Suppen fasziniert bin, habe ich an anderer Stelle schon kundgetan. Jetzt habe ich noch zwei weitere Modelle entdeckt: Beim ersten gibt es eine bebilderte Anleitung: Den Deckel einwenig öffnen, so dass man an die Tütchen kommt, dann soll man den geschnipselten, gefriergetrockneten Salat über die Nudeln streuen und jetzt das Ganze mit kochendem Wasser übergießen und 3 Minuten stehen lassen. Jetzt die andere Seite des Deckes aufreißen und das Wasser mit Hilfe der dort eingestanzten Löcher abgießen. Soße drüber und fertig. Perfekt! Bedienungsanleitung Instant-Nudel mit Suppe Beim zweiten neuen Instant-Nudel-Gericht gibt es zwei Schalen: Man Übergießt die Nudeln mit Wasser, wartet die hier obligatorischen 3 Minuten, um das Nudelwasser dann in die 2te Schale zu gießen und mittels des beigepackten Chemiebaukastens in eine Suppe zu wandeln. So hat man statt Nudeln in Suppe, Nudeln mit Suppe und doppelten Müll, na klasse.
P.S.: Für Liebhaber der Piktogramme sein noch auf das hier benutzte, lizenzfreie 4-Pfeil-Recycling-Symbol hingewiesen…

Freitag, November 17, 2006

Wieso die Leute hier Limousinen leiben und Kombis hassen.

Ich habe es bis jetzt nie verstanden, wie es Menschen gibt, die lieber eine Limousine als einen Kombi fahren: In den Kombi bekomme ich, wenn es etwas zu befördern gibt, alles hinein (ja, irgendwann dieses Jahr hole ich auch noch die Umzugskartons ab) und der Kofferraum ist nicht gleich voll, wenn man ein paar Getränkekisten zu transportieren hat.
Kleinst-Laster Hier sieht man zwar unglaublich viele Autos, aber ganz, ganz selten Kombis. Dafür gibt es hier mindestens 3 Klassen von Lieferwagen: Die großen, so wie bei uns die UPS Autos (Sprinterklasse), die etwas kleineren, so wie der ‚Vieto’ oder der ‚T5’ und die keinen und schmalen, etwas größer als der ‚Move’ (siehe Bild links). Letzterer hat übrigens die vormals erwähnten Baby-Container als festen Aufbau! Alle diese Fahrzeuge fahren hier in einem erbärmlichen Zustand herum: Rost und Beulen, die auf wiederholten Missbrauch deuten, finden sich überall am Fahrzeug, die Reifen sind bis aufs letzte Abgefahren, die Ersatzreifen sind Slicks. Das man als Privatmann, wenn man sein Fahrzeug schon nach 10 Jahren verschrotten muss und auch noch EUR4000 für die Zulassung bezahlen muss, nichts, auch nur im Entferntesten mit solchen Seelenverkäufern zu tun haben möchte, ist mir hier verständlich geworden. Da darf es kein Golf sein, sondern es muss ein Jetta sein! Hier ist das Auto einfach noch(???) mehr Statussymbol als Werkzeug. Eigentlich ist es nur Statussymbol.
LKW mit Nummer auf Bordwand gesprüht Als letzte Demütigung müssen die LKWs ihr Nummernschild auf die festen Aufbauten schreiben/sprühen. Das wäre noch eine nette Strafe für all die Schlauberger, die ihr SUV aufgelastet haben um es als LKW anzumelden…

Pheromon-Fallen

Phero..., bitte was. Hier gibt es ein Problem, das heißt nicht nur Termiten, die finden die neuen Betonbauten ja nicht ganz so knusprig, die Kakerlaken jedoch schon. Aus New York bin ich schon mit der Numerik der Kakerlaken vertraut: Siehst Du eine, sind da zumindest Hunderte, wenn nicht gar tausende. Schlaue Biologen entwickelten daher die auf den Sexuallockstoffen basierenden Pheromonfallen, bei denen ein ebensolcher Lockstoff die Tierchen in einen Behälter führt, aus dem sie nicht mehr herauskommen. Hier sind sie noch voll auf Chemie: Wohnung einsprühen, nach draußen gehen, warten, warten, warten und die Leichen einkehren. Da freuen sich die Insektizid-Einlagerungen im menschlichen Fettgewebe… Fliegenfalle Umso erstaunter war ich, als die links abgebildete Fliegenfalle sah: Immerhin eine Lebendfalle (heißt ja nicht, dass die Tierchen da wieder lebend herauskommen müssen) mit Lockstoff (Essen, wenn auch nicht mit Sexualhormon), aber offensichtlich sehr erfolgreich. Aufgrund der geringen Fliegen-Dichte ließ sich die Funktionsweise leider nicht in einem Video dokumentieren, deshalb jetzt hier einwenig Prosa: Die Fliege riecht dass Essen und fliegt darauf zu und findet das Essen. Hat sie erst einmal davon getestet, steigt sie wieder auf und zwar nach oben, dort wird der Luftraum durch das grüne Fliegengitter pyramidenartig enger, bis sie, durch das ca. 2cm große Quadrat, in den Innenraum der Falle gelangt, Will sie jetzt wieder etwas vom Essen, bewegt sie sich entlang der Seiten nach unten (von dem Loch oben weiß sie ja nichts mehr) und verhungert unten in der Kante, ganz dicht am Essen. Genial, aber sicher auch ein größerer Schweinkram beim Reinigen der Falle.

Antennen

Seitdem ich die zweite Auflage von Antennas, Kraus, Mc Graw-Hill gelesen habe, üben Antennen eine schier magische Anziehungskraft auf mich aus. Nicht, dass sie auch vor der Lektüre interessant waren, aber von einem Pionier der Antennen-Technik und Erfinder der zirkulär polarisierenden Antenne über seinen Antennenbau zu lesen war faszinierend. Besonders zu empfehlen, die erste Auflage!
Häuserwand mit Parabolantennen Einige, wenige Häuserblocks sind mit mittelgroßen Parabolantennen zugepflastert (siehe links), die meisten haben jedoch keine. Parabolantenne, DIY Es gibt aber auch DIY-Artisten, die sich Ihre Spiegel aus einem, zugegebener Maßen recht massivem, Gestell und Fliegengitter selber herstellt haben (rechtes Bild). Auffallen ist in jedem Falle die geringe Zahl an Offset-Antennen und der große Durchmesser der Antennen: Aufgrund des teilweise sehr intensiven Regens werden die großen Spiegel benötigt (das ist jedenfalls die Auskunft aus der Elektrotechnik-Fakultät). Da sind die Gitter-Netz-Antennen und Offset-Antennen natürlich im Vorteil, sammelt sich, bei den konventionellen Parabolantennen doch aufgrund des hier benötigten großen Winkels, das Regenwasser im Spiegel! Parabolantenne, Doppelreflektor, Hauptspiegel aus Segmenten zusammengesetzt Eine der hier beliebten Bauarten ist der große Doppel-Reflektor (links), den man hier auf dem Dach von fast jedem westlich orientierten Hotel findet. Parabolantenne, Doppelreflektor, Hauptspiegel aus Segmenten zusammengesetzt, Detail Sekundärreflektor Kritisch ist bei der Konstruktion die Fixierung des Sekundärreflektors in Bezug auf den primären Spiegel und den damit fest verbundenen LNB (‚Low Noise Block’, also der eigentliche Empfänger), die bei der hier üblichen Ausführung besonders stabil ausgeführt ist (siehe Bild rechts).
Dual Antenna Array with Omni-Directional Antennas Dual-Dual-Antenna Array with omnidirektional Antennas Neben die Parabolantennen, finden sich hier hauptsächlich omni-direktionale Strahler. Meist handelt es sich hierbei um ‘Dual-Antenna-Arrays’ (siehe linkes Bild). Was einmal gut ist, muss doppelt besser sein. Nach dieser Devise könnte die Anordnung der Antennen im rechten Bild zugrunde gelegen haben: Ein duales Dual-Antennen-Array. Mast für Dual Antenna Array Zwei der größten Omni-Strahler wurden vor einigen Tagen abgebaut (siehe Bild rechts), zurzeit sind nur die Masten sichtbar. Jetzt ist es halt Kunst!
Leuchtfeuer aus Omni-Antennen Gittermast mit Platform Aber auch die neuen Leuchtfeuer für den ‚Hongqiao Airport’, Shanghais zweiten internationalen, aber hauptsächlich national genutzten Flughafen, bestehen aus zahlreichen Omni-Antennen (links, obere Plattform). Das man durchaus auch zur Synthese fähig ist, zeigt die Kombination von Gittermast mit Aussichtsplattform und ‚aufgestecktem’ Sendemast in Jiading. Die Plattform ist öffentlich zugänglich! Oben war ich aber nicht: Einer der ‚sternenlosen’ Taxifahrer hatte sich wieder einmal verfahren, so bin ich in den Genuss dieses Kleinods gekommen…
MIMO mit einem Array von Omni-Antennen Doch zurück zu den Arrays von Omni-Antennen: besonders interessant sind die häufig eingesetzten Konstruktionen aus 4 oder 8 Omni-direktionalen Antennen für den GSM(!) Betrieb.

Donnerstag, November 16, 2006

Nachtrag: Werbung

Demo-Essen aus Plaste Die absurdeste Werbung die man hier in den mittel-guten Restaurants findet, sind Demo-Essen aus Plaste. Alles in den hinreißensten Farben und förmlich zusammen komponiert. Dass das, was später auf dem Teller serviert wird, nur im Ausnahmefall mit dem Plaste-Teller vergleichbar ist, sollte jedem klar sein: Derjenige, der die Plaste-Teller herstellt, hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie in einem solchen Restaurant gegessen und maximal ein Foto, in den meisten Fällen sicher nur eine Beschreibung, des Gerichts gesehen. Auf die Spitze treiben es einige Restaurants, indem sie die Plaste-Teller kunstvoll mit Cellophan-Folie gegen Staub und Berührung sichern. Da werden richtig kunstvoll Minimalflächen über die Teller aufgespannt...

Wo ist hier eigentlich der Luftkurort?

Antennenmast Völlig verdreckt kommt es einem hier nur vor, wenn das Taxi mal wieder neben einem richtigen, das heißt uralten LKW steht, aus dessen Auspuff Wolken schwarzen, nach Diesel stinkenden, teilweise mit klebenden schwarzen Fäden versetzten Rauch, hinausströmen. Klar gibt es Tage, an denen man die anderen Hochhäuser von meinem Hotelzimmer aus nicht sieht, aber das kommt einem immer so wie Nebel vor, an den Gestank gewöhnt man sich ja ganz schnell. Beim der Suche nach Antennenkonfigurationen bin ich bis jetzt ein paar Mal an dem links abgebildeten, neuen Sendemasten vorbeigefahren worden. Die Aufnahme entstand bei eigentlich hervorragendem Wetter. Erst beim Herunterladen und Betrachten der Bilder ist einem der ‚graue Bodensatz’ aufgefallen! Antenne auf Hotel Wenig später bin ich mit dem Taxi noch durch Jiading, einem eher ländlich anmutenden (das hat nichts mit Landwirtschaft zu tun, sondern nur damit, dass es sich nicht um Downtown Shanghai handelt, Industrie gibt es hier mehr als genug!) Vorort von Shanghai, gefahren (Ja, es war wieder einmal so ein echter Held von einem Taxi-Fahrer, der nicht wusste, wo er hinfahren soll) und bin dabei an dem rechts abgebildeten Hotel mit Antenne auf dem Dach vorbeigefahren. Traumatische Verhältnisse für jede Nebel-Messbrücke.
Werte über die Luftbelastung werden hier nicht veröffentlicht, eine Feinstaubrichtlinie scheint es nicht zu geben, interessieren tut es hier sowieso keinen, es wird sogar diskutiert die Preise für die Öffentlichen Verkehrsmittel während der Rush-Hour anzuheben, damit die Überfüllung der Züge abnimmt. Eine der Linien (No. 4), um die es hierbei geht fährt alle 15min…
Überwachungskamera Mautstelle Die Maut pflichtigen Autobahnstücke regeln das Stau-Problem ebenfalls auf chinesische Art und Weise: Da man bei zu großen Verzögerungen auf der Maut-Strecke keine Maut-Gebühr bezahlen muss, wird die Zahl der auffahrenden Fahrzeuge geregelt: Bei jeder Auffahrt gibt es eine RFID-Karte, die bei Verlassen der Autobahn wieder eingesammelt wird und Informationen über die gefahrene Strecke enthält. Bevor die Karte von den Bediensteten im Maut-Häuschen ausgehändigt wird, überprüft man noch einmal kurz, über einen zentralen Abgleich, das Nummernschild und erteilt dann nach einer mehr (meistens noch mehr) sekündigen Wartezeit die Durchfahrerlaubnis und händigt die RFID-Karte aus. Ein Fahrer vor uns musste schon einmal sein Nummernschild putzen. Manchmal bin ich auch echt froh, dass ich hier nicht fahren darf, das hätten die mir nie klarmachen können: Erst Nummernschild putzen, dann durchfahrt?!?

Der Hotel-Küchen-Ausstatter

Durch beharrliches Nachfragen habe ich doch noch einen echten Küchen-Laden gefunden. Richtig großer Topf Um es gleich vorweg zu nehmen, der größte Edelstahltopf hatte einen Durchmesser von 70cm und eine Höhe von einem Meter (macht 384l oder 8h bis der auf meiner 3kW Flamme kocht (extrapoliert)). Nein ich habe ihn nicht gekauft, wie ich in dem Laden, zumindest bis jetzt, noch gar nichts gekauft habe. Dampfgaraufsatz 88cm Durchmesser Das nächste XXL Teil waren die Dampfgaraufsätze mit einem Durchmesser von 88cm aus Edelstahl-Blech, natürlich. Am anderen Ende der Skala fanden sich 5cm durchmessende Holzsiebe, als Portionsschüsseln sozusagen. Stand-Alone induktive Wok-Flamme mit Glaskeramik-Oberfläche Wok Flammen gab es in allen Variationen, bis 12,4kW hinauf, als richtig cool scheint jedoch die induktive Wok-Kochstelle mit der gebogenen Glaskeramik-Mulde von Schott zu gelten. Mit EUR2999 ein wirkliches Schnäppchen und deutlich teurer als in Deutschland. Sie wurde als Einbauteil in die Normschränke eingebaut, als gebe es nichts billigeres, z.T. 3 Stück auf 1,5m. Wok-Flamme mit Wasserhahn Die Integration verschiedener Geräte und Funktionen war auch sehr beliebt: So fand sich bei den teuren Einbauflammen für Woks immer ein Wasserhahn, der zwar so angebracht ist, dass das Wasser in den Wok fließt, wenn der jedoch einmal nicht in seiner Position ist, fließt es gleich in das darunter (professionell mit einer rostenden Gewindestange) abgesenkte Induktions-Ceran-Feld. Nichts IP-54, sondern offene Drähte, passiert schon nichts…
Ansonsten gab es in dem Laden vom Aschenbecher bis zum Hackbeil alles was das Gastronomen-Herz höher schlagen lässt, nur leider nicht immer in einer akzeptablen Qualität und auf ein Schlachter-Beil habe ich mit Rücksicht auf meine Finger (die ich ja schon mit einem normalen Messer malträtiert habe) verzichtet, wenn auch EUR9,90 für die Luxusversion verdammt verführerisch war. Einmal schaffe ich es sicher noch dort vorbeizugehen…

Mittwoch, November 15, 2006

Taxi-fahren (mit dem 3-Sterne-Taxi)

Eigentlich ist es ja das Paradies auf Erden: Man ruf sich ein Taxi, sagt dem Fahrer, wo es hingehen soll und wenn man ankommt kostet die Fahrt ein paar Pfennige. Ganz so billig ist es hier nicht und das mit dem Ankommen hat auch so seine Tücken: Gestern bin ich mit einem 3-Sterne Taxi-Fahrer gefahren. Nicht dass der etwa auch nur einen Brocken Englisch konnte, er hatte ein gepflegtes Auto und sein Gesicht stimmte zur Abwechslung einmal mit dem Foto auf der (3-Sterne-)Karte überein. Was unterscheidet ein 3-Sterne-Taxi-Fahrer, von einem ohne? Die Routenwahl: Mittlerweile kenne ich die 10+ Wegeführungen von der Universität zum Hotel, dachte ich zumindest. Der 3-Sterne-Mann lehrte mich eines besseren und konnte es auch noch erklären: Er fuhr die Schnellstraße bis zur Inneren-Ringlinie und fuhr dann dort den Drittelkreis, bis zum Hotel. Mittels Armaturentafel-Zeichnungen erklärte er, wieso das kürzer ist: Bei ‚Middle-‚ und ‚Outer-Ring-Road’ sein viel die Bögen viel zu lang und mein Hotel liege doch an der ‚Inner-Ring-Road’. Clever dachte ich: 3-Sterne halt, zumindest bis er mit 100km/h, in der 60km/h Zone, an der Ausfahrt zum Hotel vorbeiraste. So habe ich das Stadion auch einmal von Süden gesehen, die nächste Ausfahrt, die er nehmen wollte, kam dann erst 5km später. Der 3-Sterne-Mann sah, dass er einen Fehler gemacht hatte, schnallte das Taxameter nach oben und damit auf aus und schaltete die ‚FREI’-Lampe ebenfalls aus. Wir sind dann nicht etwa wieder auf die ‚Elevated Inner-Ring-Road’ gefahren, sondern haben uns 20min beim Finden des Rückwegs durch Einbahnstraßen und Sackgassen köstlich amüsiert. Ob wir über das gleiche schmunzelten und lachten sei mal dahingestellt.

Werbung

Fernsehen im TaxiWerbung ist hier überall und ich meine nicht nur die großen Bildschirme in Ihren XXL Quervormaten (bis 3:1), sondern die keinen Bildschirme, die einem den Ausblick im Taxi vollständig verdecken. Für die zwergenwüchsigen Chinesen macht das vielleicht noch Sinn, ich kann dann jedenfalls nicht mehr wirklich aus dem Front-Fenster schauen und das Programm was dort in superhell läuft, so dass man in der Nacht gar nicht mehr an die Dunkelheit adaptiert, ist natürlich in chinesisch und hirnlos wäre noch geprahlt. Ein Taxifahrer hat gleich gemerkt, dass mich das Teil stört und es einfach abgezogen (das geht normalerweise natürlich nicht, da sind mehrere Sicherheits-Torx-Schrauben, die genau das verhindern sollen). Mein Dank war mit ihm, mitteilen konnte ich ihm das dann wiederum doch nicht…
Video-Telefon? Wer, wie ich zuerst, denkt hierbei handelt es sich um das neuste öffentliche Videotelefon wird leider enttäuscht: Es ist nur ein normaler Münzfernsprecher mit eingebautem Werbebildschirm (mit Ton!). Stört hier keinen, eine Brabbel-Quelle mehr. KOLON Werbung Es ist ja nicht so, dass es hier nur Video-Werbung gibt. Auf überdimensionalen Werbetafeln wird entlang der Schnellstraßen und der Autobahnen geworben. Hierbei handelt es sich aufgrund der ubiquitären Termiten, um Stahlgerüste (Bambus hätte sich ja sonst angeboten), die mit auf Plastikfolie gedruckter Reklame bespannt werden. Häufig sind auch den Chinesen die Firmen und/oder die beworbenen Produkte völlig fremd, wie z.B. hier die koreanische Firma mit dem, zumindest für westlich geprägte Personen etwas unglücklichen Namen Kolon. Man gut das die, wie eine Internet-Recherche ergeben hat, kein Müsli, sonder Fasern herstellt…
Blumen-BaumAber es gibt hier auch Werbung, da erkennt man gar nicht mehr wofür eigentlich geworben wird! Der rechts abgebildete Blumen-Baum ist von der ‚Elevated Road’ wunderbar zu sehen, aber auch direkt davor gibt es keinen Hinweis darauf, wer ihn dorthin gestellt hat. Nur Hinweisschilder, dass man den Rasen nicht zu betreten hat, finden sich zuhauf. Oder soll das etwa Kunst darstellen? Aber Glasfaserverstärke-Epoxid-Kunst? Na ja, wir haben ja schon an anderer Stelle festgestellt, dass wir in den 80iger Jahren stecken geblieben waren…

Nachtrag 2: Transportproblem

Das Bild mit dem Baumtransport auf dem LKW ist so verwischt, dass man genau gar nichts drauf erkennt. Überladenes Fahrrad oder GemüsetransporterDafür findet sich hier ein Held des Alltags! Da wir im absoluten Stau standen, da sich zwei Mofas senkrecht getroffen hatten, die Unfallstelle nicht räumen wollten und ein LKW genau über die Unfall-Stelle hinweg abbiegen wollte und nach dem chinesischen System: Ich weiche nie zurück, sondern hupe lieber, gab es ein richtig polyphones Konzert. Zum Glück nur 5 Minuten lang, dann löste sich der Stillstand nicht etwa auf, sondern wir konnten über den Fußweg des Gegenverkehrs bei konstantem Hupen an der Stelle vorbeifahren. Langer Rede, kurzer Sinn: Wir standen, als dieser arme Fahrradfahrer ankam und das Bild ist kristall-scharf! (Wäre natürlich schöner, wenn er doppelt soviel geladen hätte…)
Überladener LKW Zum Abschluß nur noch einen kleinen überladenen LKW mit elegant gesicherter Ladung! Minimalisten halt. Noch ein paar Linkskurven und es gibt wieder ein paar weiße Flecken auf der Fahrbahn!

Hybrid-Fahrzeug

Fahrrad mit Hybird-Antrieb Da macht Toyota mit dem Prius einen Riesen-Aufstand und hier fährt ca. ein viertel der Fahrräder mit Hybird-Antrieb: Elektro-Muskulärer Antrieb! Die Batterie ist an einem Griff aus einer Mulde im vorderen Rahmen zu entnehmen. Die meisten Räder sieht man abgestellt ohne die Batterie. Über Reichweite, Chemie etc. ließ sich hier nichts Vernünftiges herausfinden. Angetrieben wird die Hinterachse mit einem in die Narbe integrierten, mit Freilauf(!) ausgestatteten, ca. 20cm durchmessenden Motor. Durch den Freilauf ist ein unterstützendes Treten, z.B. an Steigungen möglich bzw. aufgrund der mangelnden Leistung des Motors auch dringend nötig.
Neben den Fahrrädern gibt es auch noch Mofas, die statt des Verbrennungsmotors einen Elektroantrieb haben. An Fahrrädern kennt man hier keine Beleuchtung, an den Elektrorollern wird sie aufgrund des ‚Leistungsverbrauchs’ so gut wie nie eingeschaltet. Ein Modell hat die LED Ladeanzeige so angeordnet, dass man sie nur von vorne ablesen kann (einfach Hand vor die Anzeige halten, dann kann man sie auch als Fahrer sehen), die zumindest einen rudimentären Positions-Anzeiger abgibt…

Dienstag, November 14, 2006

Der ständige Wandel, oder eine Stadt im Overdrive

Einfach nur Bilder der vielen Baugruben und Bau-Kräne zu zeigen, wird der Situation nicht wirklich gerecht: Hier wird an allen Ecken und Enden abgerissen und wieder aufgebaut. Man hat das Gefühl die Stadt schafft sich ihren Aufschwung durch ein unablässiges abreißen und größer wieder aufbauen: Eine Stadt auf Amphetaminen ohne Rücksicht auf die Vergangenheit. Hoch-Haus mit Verblendung Im Gegensatz zu dem mir bekannten, werden hier für Hochhäuser erst einmal die Betongerüste gegossen bzw. die Beton-Platten zusammengeschweißt und verputzt. Der Ausbau beginnt dann mit den Fahrstühlen und dem obersten Stockwerk. Das Baumaterial wird dann sowohl durch den Lastenaufzug an der Außenfassade (sofern vorhanden) oder den späteren Fahrstühlen nach oben transportiert. Natürlich sind die chinesischen Bauarbeiter nicht rücksichtsvoller mit den Fahrstühlen, als es deutsche wären, deshalb gibt es in den Fahrstühlen später noch Verblendungen, damit man die ganzen Dellen nicht sieht! Ganz so risikolos scheint das Beziehen der oberen Wohnungen nicht zu sein, gibt es doch einige Hochhäuser, bei denen es so scheint, als ob die unteren 8 Stockwerke nicht mehr weitergebaut werden…
’Elevated Road’ Neben den Hochhäusern gehören die ‚Elevated Roads’, also die ‚Angehobenen Straßen’ zu den beeindruckensten Bauwerken Shanghais. Mit einer Leichtigkeit durchschneiden Sie ganze Stadtviertel und man hat das Gefühl, dass den Straßenplanern ein ‚Clover-Leaf’ (Autobahnkreuz in Form eines Klee-Blattes) nur wirklich Spaß bereitet, wenn man dafür mindestens 3 Ebenen benötigt. ’Clover-Leaf’ einer ‚Elevated Road’, Shanghai Als (Bei)-Fahrer auf den ‚Elevated Roads’ kommt es einem so vor, als fliege man über dem Boden durch die Stadtviertel (sofern man nicht wieder einmal im Mega-Stau steht und genug Zeit für Fotos hat). Von unten sieht es dann allerdings schon mehr nach Szenen aus ‚Blade-Runner’ aus: Dreckige Beton-Bauten, Slum-ähnliche Ansammlungen unter den niedrigeren der Betonstraßen, teilweise auch Wohnen in den Stahlkästen der Brückenkonstruktionen.
Metro Streckenplan, Übersicht Entsprechend der höhen- und flächenmäßigen Ausdehnung von dem was die Chinesen als Downtown Shanghai bezeichnen wächst auch das Metronetz: Neue Gebiete werden zuerst mit einem für Außenstehende kaum zu durchschauenden Netz von Buslinien erschlossen, die dann systematisch durch Metro-Linien ersetzt werden: Es wird eine komplett neue Metro-Linie gebaut (Nummer unbekannt, Farbe: Orange), zumindest 2 der vorhandenen werden zur Zeit an den Enden erweitert (Linie 2(grün) an beiden Enden und Line 3(gelb) im Norden) und eine (Linie 4(violett)) soll zur Ringlinie geschlossen werden. Dementsprechend kurzlebig sind hier auch die Namen der Metro-Stationen. Da wird aus der Station ‚Shanghai Stadium’, einfach nur ‚Indoor Stadium’, weil eine neue Station einfach näher am eigentlichen Stadium ist und das sind Namen unter denen man sich wenigstens etwas vorstellen kann. Wenn es dann um die ‚Shiji-Rd.’ Und die neue ‚Shiji-Ave.’ oder noch unaussprechlicheres handelt, bringt einen altes Kartenwerk an den falschen Ort. Bei den Übersichts-Karten auf den Bahnhöfen werden an die geänderten Stellen, behelfsmäßig Papier-Etiketten von außen auf die Glasscheiben der Schau-Kästen geklebt. Nicht nur, dass sie durch das Putzen umgehend unleserlich werden, sie sind in der Regel auch nur in chinesisch, also mit chinesischen Schriftzeichen bedruckt. Metro Linie-2 StreckenplanIch habe auch eine Stationsbeschriftung gefunden, die 2-mal mit neuen Bezeichnungen überklebt worden ist, wobei sich beim zweiten Mal nur die Umschrift des Stationsnamens geändert hat. Eine Solche Dissoziation von chinesischen Schriftzeichen und Umschrift findet sich häufig! Spätestens jetzt sollte auch jedem klar sein, weshalb ein Stadtplan von 2004 hier nicht wirklich mehr hilft! Shiji Avenue auf Metro Linie-2 Plan Ein ähnliches Problem gibt es bei den Straßennamen, aber auch bei den Straßen selbst: Da wird schon einmal eine Nebenstraße geschlossen, damit ein entsprechendes Gebäude gebaut werden kann! Hier ist nichts so beständig, wie der kontinuierliche Wandel!

Nachtrag: Mensa II, oder wie isst der Chinese eigentlich mit den Stäbchen

Aus Gähnen mit offenem Mund, schlürfen etc. macht der Chinese sich nichts, er führt sich einfach überall so auf, als ob er gerade zuhause alleine auf der Toilette sitzt. Aber nur genau bis zu dem Zeitpunkt wo die Langnase versucht den Augenblick mit der Digital-Kamera festzuhalten! Haltung von Stäbchen und Löffel beim Essen Ich habe einige Überredungskunst benötigt, um ein Foto von der ‚Kampfhaltung’ von Stäbchen und Löffel beim Essen machen zu dürfen. Ich musste hoch und heilig schwären, kein Video zu drehen und das Gesicht, sollte auch nicht sichtbar sein. Also die ‚dicken Sachen’ werden mit den Stäbchen in den Mund geschoben, die Flüssigkeit mit dem Löffel hinterher bzw. zwischen durch geschlürft. Mit dieser Haltung sind die Chinesen wirklich schnelle Esser. Komplizierter wird es, wenn man noch zusätzlich Reis in einer extra Schale hat: Man darf nämlich die Suppe oder Teile davon NICHT in die Reisschüssel transferieren. Aber der Reis klebt hier sowieso immer so stark, dass ein Zwischenstopfen mit den Stäbchen wirklich kein Problem ist.

Montag, November 13, 2006

Lautheit

Das mein Hotel nicht gerade im Grünen oder auch nur an einer kleinen Nebenstraße liegt haben ja schon viele Leser bemerkt. Das es hier lauter ist, als man es von europäischen Großstädten her gewohnt ist, mag mit der Selbstverliebtheit (aka Rücksichtslosigkeit) der Chinesen zu tun haben. Immerhin sind die Pegel noch deutlich unter der Schmerzgrenze. In den Supermärkten (nicht nur im Carrefour), sondern in allen Läden und Kaufhäusern finden sich kleine Stände an denen meist spärlich, aber noch ausreichen, bekleidete, junge Chinesinnen in ein Mikrofon brüllen, das direkt an einen Lautsprecher gekoppelt ist. In der Deluxe Variante haben sie den oder die Lautsprecher in einem Gurt um die Hüfte. Die Lautstärke ist so maximiert, dass es gerade keine Rückkopplungen gibt, wenn und nur wenn das Mikrofon nach oben gehalten wird. An jedem Ende eines Ganges stehen dann ‚die Hübschen’ und brüllen was das Zeug hält und keinen Menschen scheint das zu stören. Am Wochenende fanden in der gesamten Stadt Rockkonzerte statt (ja, auch vor meinem Fenster, d.h. vor dem ‚Indoor Stadium’ und das heißt wiederum genau zwischen mir und dem ‚Indoor Stadium’, ging ja erst um 06:30Uhr(!!) los… Die vor dem ‚Oriental Shopping Center’ war es immerhin so laut, dass man den Verkehr nicht mehr hören konnte. Ja, auch auf der anderen Straßenseite kam. Die Autos und Busse haben dann einfach noch mehr gehupt als sonst schon.
Lautsprecher-Mast im Park Während der Vorlesungspausen und den ganzen Nachmittag über, werden hier die Wiesen beschallt! Zum einen mit irgendwelcher Text-Propaganda, zum anderen mit den neusten, meist englischsprachigen Pop/Rock-Liedern. Nicht das irgendwer zuhören würde, aber weghören kann man irgendwie auch nicht. Man unterhält sich einfach einwenig lauter…

Nachtrag: Mensa

Suppen auf dem Feuer Neben den Suppentöpfen im 2ten Stockwerk, gibt es auch noch welche im ersten: Aber das sei keine chinesische, sondern ‚Koreanische Küche’ (Den Witz, ob Nord- oder Süd-Koreanische-Küche wollten sie einfach nicht verstehen…). Es gibt 2 Sorten: eine rote Suppe mit Tofu (kommt bei mittlerweile noch vor dem ‚Grünen Tee’ auf der Hassskala) und eine mit Reisbett und ohne sichtbare Flüssigkeit, dafür aber mit Spiegelei oben drauf. ’Suppe’ auf dem Feuer Man wählt einen Keramik-Topf aus und der wird dann auf eine der Flammen gestellt, der Deckel des Topfes dient als Untersetzter. Wenn die Flüssigkeit gerade verdampft ist und der Reis anfängt anzubrennen, wird der Topf mit dem Metallgestell auf den Deckel gehoben (eigentlich mehr geschwungen) und fertig!

Nachtrag: Transportproblem

Überladenes Fahrrad Natürlich musste ausgerechnet heute ein wirklich voll beladenes Fahrrad an meinem Taxi vorbeifahren. Genauer gesagt überholten wir den armen Fahrer, ich konnte aber bei den hiesigen 90sec Ampelphasen an der nächsten Ampel auf ihn warten. Nur ging es da begab und er rauschte nur so an uns vorbei (Ja, auch dieses Bild ist wieder einwenig unscharf).

Transportprobleme?

Neben den hier selten anzutreffenden 40ft Containern, scheint es eine geschrumpfte 20ft Container-Größe zu geben, die z.T. auch fest mit dem sie transportierenden LKW verbunden sind. Baby-Container Noch interessanter sind die Baby-Container, bei denen es sich um 20ft Containern mit auf ¼ geschrumpften ‚Foot-Print’ zu handeln scheint. (ja, in dem Bild stehen 2 Baby-Container nebeneinander!)
LKW, beladen Aber das ist der geordnete Teil des hiesigen Güterverkehrs. Leider lassen sich die Fahrzeuge des eher ungeordneten Güterverkehrs im fahrenden Verkehr meist nur von hinten fotografieren und die Bilder haben die Qualität von ‚drive-by shootings’:
Metal-Halbzeug-Transport mit dem FahrradHalbzeug Transport mit dem Fahrrad. Müllabführ mit dem FahrradMüllabfuhr mit Fahrrad und alten Ölfässern. Paletten-Transport mit dem Fahrrad Paletten-Transport mit dem Fahrrad. Fenster-Rahmen-Transport mit dem Fahrrad Fenster-Rahmen-Transport mit dem Fahrrad. Müllabführ mit dem Fahrrad Müllabführ mit dem Fahrrad. Stückgut-Transport mit der Vespa Stückgut-Transport mit der Vespa. Stückgut-Transport mit dem Fahrrad Stückgut-Transport mit dem Fahrrad.