Eine Zugfahrt, die ist lustig
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Es gab schon einen kleinen Vorgeschmack auf Tibet: Als wir unsere Tour nun endlich in dem Büro in persona bestätigen wollten (und bezahlen mussten), war dies wie eine Zeitreise: Der ‚Qihua Tower’ (für die Klugscheißer unter uns: ja, ohne ‚u’) ist zwar kein Wolkenkratzer, den man kennen müsste, hoch ist er schon (23 Stockwerke, natürlich ohne 4ten, dafür mit 13tem und das Erdgeschoss zählt als 1stes Geschoss und befindet sich ca. 5m über dem Straßen-Level) und Treppe nebst Eingang und Foyer ist edel in weißem Marmor verkleidet. Im 2ten Stockwerk ist das gesuchte Büro, das wir aufgrund der vom Foyer nicht zugänglichem Treppenhaus mit dem gläsernen Fahrstuhl erreichten. Tritt man durch die makellos saubere Glastür und fühlt man sich wie in einem Beduinen-Zelt (heißt dort sicher anders, ich bin aber nur für das Programm in Shanghai verantwortlich...). Wirklich ein wenig wie eine Zeit-/Raum-Reise.
Verlassen haben wir das ‚Büro’ (mit Kontrakt über Zug-, Land-Cruiser- und Flug-Reise (Shanghai-Lhasa, Lhasa-Katmandu, Katmandu-Shanghai) mit Übernachtungen in ‚landestypischen Unterkünften’) dann durch den Hinterausgang, ohne Marmor, ohne Farbe, ohne Wachpersonal...
    
Diese Art der Fortbewegung sollte im Weiteren jedoch zu einer ganz ‚eigenen’ Erfahrung werden. Da es Sonntag war, schien erst einmal die Gefahr eines Massenandrangs, der dem Ungeübten das rechtzeitige Ein- und Aussteigen erschwert, gering zu sein. So war denn auch die erste Fahrt relativ entspannt. (Vergleichbar mit Hamburg, Paris, London, Moskau oder Chicago während der Rush-Hour [Protzer]). Als der Regen kein Ende nahm schienen jedoch immer mehr Menschen besser Menschen-Massen den Vorteil der Metro-Beförderung in Anspruch nehmen zu wollen. Und dann plötzlich dieses Gefühl irgendetwas war hier anders... nur was? Dann die Erkenntnis: Ich befand mich plötzlich in einer Menschenmenge eingepfercht mit lauter Leuten auf Augenhöhe -Angesicht zu Angesicht-!!! HILFE! Bin ich es doch sonst gewohnt mit geschickten kleineren Durchschlängel- und Duckmanövern auch bei größeren Menschenansammlungen rasch voran zu kommen, sah ich mich nun einer chinesischen Armada gleicher Körperdimensionen gegenüber...Was nun? Schnell also ein Taktik-Wechsel und obwohl hoffentlich sonst nicht permanent hinter Mirko hinterher laufend setzte ich ihn bereitwillig als Wegbahner ein. Ob er das wohl gemerkt hat? [Er hat.] Auf alle Fälle gelang uns so ein problemloses und trotz allem deutlich entspannteres Vorankommen als mit dem Taxi und außerdem gab viel zu bestaunen.
    
Noch interessanter waren die Rituale an den Eingängen der Läden: Im Laden braucht man den Schirm natürlich nicht, also faltet man ihn brav vor dem Laden zusammen. Da man dann aber im Laden eine Wasser-Spur hinter sich ziehen würde, stellen die Geschäfte Angestellte zum ‚Eintüten’ der Schirme in Plastik-Hüllen bereit: Lange Hüllen für die konventionellen Schirme, halblange Hüllen für die mechanischen Meister-Werke a la Knirps. Natürlich fanden sich die Plastikhüllen später draußen überall auf dem Boden wieder. Welche Hochkultur...
Aber es gibt auch sehr positives: Durch de Regen war die Luft sehr klar und die Neon-Reklamen spiegelten sich im Regen, wunderbar, es wirkte fast wie eine Idylle. Durch das Ganz-Metall-Stativ konnte ich diese Stimmung auch bei Dunkelheit einfangen. Ein Dank an die Empfehlung von ‚Frank’ vom Industrie Photo Service (IPS), Hamburg, der mir dieses extrem schwere und sündhaft teure Stativ ‚aufschwatze’, nachdem ich ihm von der Pleite des Plastik-Stativs (von Pearl) erzählte.Labels: Regen, Regenschirm
Dort haben wir zu meiner ganz besonderen Erleichterung auch jemanden mit einem Starbucks Becher gefunden und konnten dann nach gezielter Suche die Quelle lokalisieren: Die coffeinlose Zeit -immerhin fast 24h- hatte ein versöhnliches Ende namens Café Latte. Im Weiteren galt unser ungeteiltes Interesse weniger den Prada und Versace Läden als vielmehr dem großen Food-Store [Premier Food Court] im Untergeschoss, wo wir uns auch gleich erstmal mit den Lebensnotwendigkeiten wie Trinkchen und Kekse eindeckten. 
Zu meinem Erstaunen gab es da dann auch neben der Fisch Abteilung eine Abteilung, wo man nicht nur ganz ‚frischen Fisch’ , sondern auch andere ‚frische Leckerbissen’ bekommen konnte...also wenn jemand von Euch noch ein paar Bewohner für ein Terrarium oder so braucht...?
[Leider gibt es zu dieser Jahreszeit die sagenumwobenen Shanghai-Crabs nicht mehr, jetzt wo wir auf dem Zimmer eine Mikrowelle haben. Schon ein Dampfgar-Zusatz für die Mikrowelle würde uns hier kulinarisch ganz schön weiter bringen...]Labels: Premier Food Court, Starbucks
Allgemein gilt Shanghai ja als extreme ‘trendy’ und ‚mega angesagt’. Viel merkt man davon nicht, wenn man mitten drin mit schwimmt (außer dem Gewusel und der Lautstärke). Doch in der Metro, so heißt die U-Bahn hier jetzt ganz offiziell (auch die Linien der ehemaligen ‚Light Railways’), fand ich das abgebildete Kleinod: Ohne Stylus, sondern mit dem kunstvoll zu Recht gefeilten Daumen-Nagen bediente ein Chinese sein Palm-Ersatz. Nachdem die ersten Versuche ohne Blitz auch bei Stillstand in den Bahnhöfen nur verwackelte Ergebnisse hervor brachten, habe ich den Blitz eingeschaltet, abgedrückt und die Kamera sofort auf Silkes Gesicht gerichtet. Als der Typ dann aufblickte hatte er nur einen verächtlichen Blick für den ‚Barbaren’ übrig, der da gerade seine ‚Freundin’ ablichtete und wand sich wieder seinem Text zu. Zitat Silke: Für was so eine Frau nicht alles gut ist.
    
Uff..., war der Flug nach Amsterdam noch gemütlich und die 5h Wartezeit (dank einer 2h nach hinten verschobenen Abflugszeit) rasch vergangen, schien der Flug nach Shanghai kein Ende zu nehmen. Wie macht Mirko das nur: Kaum war das Essen vorbei schlief er auch schon und ich? Da hatte ich mir nach kurzer ‚Diskussion’ den Fensterplatz ergattert und mich schon gewundert wie kampflos das ging...bemerkte ich auch schon meinen faux pas. Erstens war es schnell dunkel (wie überraschend wenn man um 20:00 gen Osten abfliegt) und zweitens musste ich gleich 2 Leute zum Aufstehen bewegen, wenn ich mal raus wollte.
(Toll, an alle die mich kennen, könnt Ihr Euch vorstellen, wie dass für mich war mich nicht ständig und sei´s nur für kurz bewegen zu können -–HORROR--).
So saß ich dann zwischen Mirko und Flugzeugwand eingekeilt und kämpfte gegen eine mir bis dato noch unbekannte Klaustrophobie an. Aber irgendwann hatte der Flug ein Ende und ich war ‚befreit’.
Mit diesem glücklichen Gefühl ging’s erstmal durch die Kontrollen und dann zur Entscheidung Maglev „‚yes’, ‚yes’, ‚yes’“ [die Maglev-Sirenen] oder Taxi. Der Pragmatismus siegte, denn irgendwie hatte Mirko zwar noch ein Hotel gebucht, aber so richtig wussten wir nicht wo das liegen sollte und so ein entscheidendes Detail wie eine Karte fehlte uns auch.
Also gleich ganz entspannt (schließlich war der Flug vorbei und ich bin nicht abgestürzt) zum Taxistand...die trillernden Maglev-Gratien (jetzt vor der Inlands-Ankunft natürlich auf chinesisch) links stehen lassend....hihi...hätte vielleicht etwas genauer drüber nachdenken sollen...wer hatte in Hamburg denn mal innerhalb von 10 Tagen zweimal in einem Taxi als Fahrgast sitzend einen Unfall ...öhm...aber daran sollte ich mich bald erinnern.
Das Taxi hab ich mir dann auch in etwa so vorgestellt (gefühlt mindestens 20Jahre alt, keine Gurte, aber Thermos-Kanne, Grüner Tee, Wasser und Essensutensilien). Der Fahrer (immerhin drei Sterne...die mit Englisch-Kenntnissen haben 5) rief dann auch gleich beim Hotel an und fragte, wo er hin muss, da er weder englisch reden noch unsere Schrift (nein, Ihr Lieben es geht nicht um meine Handschrift) lesen konnte; aber sein Lösungsansatz stimmte mich doch erstmal vertrauensvoll ...ich Naivling.
Ja, was dann kam lässt sich nicht wirklich beschreiben...nach mindestens drei so gut wie sicher Crashs mit Lkws und 20 beinahe Crashs mit anderen rasenden Taxis und sicher 50 Chinesen/innen, die nur Ihrer eigenen Schnelligkeit und Gewandtheit verdanken, dass Sie nicht überfahren wurden, gelangten wir tatsächlich - ohne überholt worden zu sein - an unser Hotel und der Fahrer war sichtlich stolz auf sich, dass er uns an unser Ziel gebracht hatte und lächelt glücklich...und ich lächelte froh, wenn auch aus gänzlich anderem Motiv zurück.
So nur fürs Protokoll: Ich werde nie wieder Angst vorm fliegen haben...aber ob ich hier je wieder ein Minibus-Taxi besteige??? [Die Santana-Taxis sind auch nicht besser, nur hat man da, aufgrund der fehlenden Höhe, nicht so den Überblick.]
    
Nach einem Flug, den selbst Air India besser hin bekommen hätte (2h Verspätung um dann doch 30min früher das Boarding zu beginnen, unfreundlichste ‚Saftschubsen’), wird KLM die neuste zu vermeidende Fluglinie.
Auch wenn meiner ‚Begleitung’ der Flug etwas arg lang war und sie eigentlich nur noch schlafen wollte, bot der Taxi-Fahrer (Hyndai, Micro-Bus, da man mit 2 Rucksäcken natürlich nicht in einen Santana X000 einsteigen darf) alle seine Fahrkünste auf, incl. Überholen auf 5! Spuren (Ausfahrt, was ist das schon, eben eine weitere Spur, die man sinnvoll nutzen kann!), so dass Silke bei Ankunft im Hotel wieder total wach war. Ein Kommentar war noch: „Ich dachte Du hättest übertrieben, was die Fahrkünste angeht“.
So konnten wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt abarbeiten (Premier Food Court, Computer Hardware Tempel, das Tibet Tourism Bureau hatte schon geschlossen). Nur deshalb sind wir jetzt auch schon ‚Drin’: Das ‚Free WLan in all Rooms’ muss hier ein Akronym für ‚Datensteckdose in der Wand und gegen extra Kohle auch Internet’ sein. Immerhin haben wir den PC-Card (aka PCMCIA) to Ethernet Adapter in Deutsch/Englisch/Chinesischer Kooperation (einem Dank dem älteren chinesischen Kunden, der uns behilflich war! Laut Silke war es der einzige im ganzen Kaufhaus der älter war als ich...) erstanden!
Nach einem opulenten Sushi Mahl war dann der Tag aber doch um 18:30Uhr Ortszeit zu Ende.Labels: Flug, KLM, Premier Food Court, Taxi