Dienstag, Mai 15, 2007

Und dann erwischte es mich doch

Nachdem wir in Kathmandu angekommen waren und zumindest unser Nobel-Hotel uns suggerierte wir seien wieder in einer uns vertrauteren Welt, muss ich wohl etwas leichtsinnig geworden sein. Anfänglich schob ich das flaue Gefühl im Magen, die Schweißausbrüche und meinen nicht so ganz stabilen Kreislauf noch auf das unerwartete subtropische schwüle Klima mit fast 100% Luftfeuchte. Aber nachdem alles was ich aß, in rekordverdächtiger Zeit als fast klare Flüssigkeit wieder zum Vorschein kam, musste auch ich mir eingestehen, dass das wohl so nicht ganz richtig sein konnte. In Kathmandu hatte ich meinen Körper noch halbwegs im Griff, schließlich wollte ich ja auch noch was von der Stadt sehen. Der nicht ganz strapazenfreie 'Trippel-Stopp-Rückflug' gab mir dann den Rest und die letzten 2 Tage in Shanghai bewegte ich mich kaum mehr, außer vom Bett zum Bad (gelobt sei die Nobel-Suite mit super Klimaanlage) und wieder zurück. Die Gedanken über Dehydratation und Hypokaliämie wollte ich lieber gar nicht erst in meinen Kopf kommen lassen. An den Rückflug gar nicht erst zu denken... So quälte ich mich vom Heimflugtag um 05:00 aus dem Bett, überstand eine letzte Taxifahrt im Santana 2000 (vorbei an einem Taxiunfall eines Santana 2000, unser Fahrer gestikulierte, zeigte auf den Unfall, sein Gesicht sah sogar kurzzeitig besorgt aus, nur um dann wieder die Gunst der frühen Sonntagmorgen-Stunden zu nutzen und mit 120km/h durch die Stadt zum Flughafen zu brettern... Komisch, aber meine Angst vom Anfang der Reise war wie weggeblasen, vermutlich hat sich irgendwann ein Fatalismus in meine Gedankenwelt eingeschlichen) und kontaminierte nachdem wir am Flughafen in Pudong erfahren hatten, dass unsere Maschine erst 2,5h später abfliegen würde so ziemlich jede Toilette. Einen kurzen Gedanken verschwendete ich dann noch an meine armen Mitfliegenden, aber zu meinem erstaunen sistierte die Symptomatik sobald meinen geschundenen Gedärmen westliches Essen zugeführt wurde (und wenn es nur eine nicht schmeckende vegetarische Ravioli-Portion war). So gestaltete sich der Rückflug insgesamt eher angenehm. Das Flugzeug war nicht so voll... Mirko wechselte mit meiner Zustimmung in die Business-Class und ich hatte 2 Sitze (zum Rumhibbeln) zur Verfügung und außerdem ein spannendes Buch: 'Doctor on Everest'. Nach 11h landeten wir dann in Amsterdam, wo wir dieses mal nur 1,5h auf den umgebuchten Flug warten mussten. Um 19:40 hatten wir dann wieder hamburgischen Boden unter den Füssen und beschlossen besser unabhängig durch den Zoll zu marschieren... aber da gab es keine Probleme. Nach einem herzlichen Empfang (durch Ann-Katrin, Daniel und Heinz), wurden wir alsbald mit frischem Spargel gesättigt (Danke..., das tat sooooooooooo gut!!!) und hatten das Gefühl wieder zu Hause angekommen zu sein.

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Zwischen Traum und Realität!!! (2.Anlauf fuer meine Version)

Nach unserem Fußmarsch zurück zum Base Camp fanden Margret und ich die anderen in einem der Übernachtungszelte vor. Irgendwie schien jeden eine Art Lethargie oder vielleicht war es auch nur Erschöpfung erfasst zu haben. So warf ich mich auch erstmal auf eine, der mit Teppich ausgelegten Bänke. Nach 30min. des vor mich hin Dösens, hörte ich vorm Zelt Margrets Lachen und ein Stimmengewirr aus Englisch, Chinesisch und Tibetisch. Neugierig geworden erlangte ich wieder ein wenig Energie und leistete Margret draußen in der Sonne bei einem Lhasa-Beer (das einem nach einiger Zeit sogar schmeckt) Gesellschaft. Wir unterhielten uns mit einer Tibeterin über Ihre ausliegenden Souvenirs und ein Tibeter wollte Margret unbedingt seine Kette verkaufen... Damit der Spaß nicht einseitig wurde, fand unsere tibetische ‚Gastgeberin’ Freude daran das Bierglas gleich wieder aufzufüllen (Gott sei Dank fasste dies nur ca. 15cl.). In der Sonne, auf der Matratze sitzend, den höchsten Berg der Erde genießend, ließ es sich gut aushalten. Und ich träumte schon vom baldigen Sonnenunter- und morgigem Sonnenaufgang mit freier Sicht auf den Everest. Aber alles kam anders: Plötzlich trat Mirko aus dem Zelt und bat mich mit ernster Miene doch bitte mal reinzukommen... Irgendwie war gleich klar, dass etwas nicht stimmte. Jack, unser jüngstes Gruppenmitglied war plötzlich ziemlich schlecht dran. Er klagte über Schwindel, Kopfschmerzen, leichte Übelkeit, war schlisse blass, Puls von 115bpm, hatte zyanotische Lippen und war tachypnoeisch...Oh Mist, was nun??? Zuerst einmal brachten wir Ihn in 30 Grad Oberkörper-Hochlagerung und besorgten O2. Das half aber nur bedingt... da es mittlerweile schon 19:00 war und die Dämmerung drohte, verblieb also nicht gerade viel Zeit für Entscheidungen. Hinzu kam dann noch auf mein Nachfragen die Info, das Jack seit dem Vormittag nicht mehr gepieschert hatte... Mirko und ich stimmten darüber überein, dass Jack auf unsere letzte Übernachtungshöhe gebracht werden musste, wollten wir kein Risiko eingehen. Mit meiner unendlichen Erfahrung in ‚Altitude Medicine’ entschloss ich mich ihm vor Abfahrt, nachdem ich mit seinen Eltern gesprochen hatte, noch Dexa-Methason i.v. zu geben. Das ganze andere, insbesondere unseren überforderten Guide und einen der Fahrer zu veranlassen sich ihrerseits um einen Plan-B zu bemühen hab ich dann lieber Jacks Vater und Mirko überlassen. 19:20 machten wir uns auf den Weg. Während Mirko mein Rucksack und die Medis (plus Reserve 02) in den anderen ‚Land Cruiser’ brachte und ich noch schnell versuchte etwas von dem Bier los zu werden, wurde Jack schon mal ins Auto verladen. Unser Guide und der Fahrer vorne, Jack mit Vater auf dem Rücksitz und ich im Laderaum, ging unsere Evakuierungsfahrt los. Wollten wir zuerst noch zurück fahren zu unser letzten Übernachtungsstätte (4h, davon dann 3h im Dunkeln), holte nach 15min. Fahrt unserer Fahrer über entgegenkommende Fahrzeuge die Info ein, dass Old Ting’ri nur 2h entfernt und noch etwas tiefer liegt. Jacks Vater und ich entschieden uns dieses Risiko einzugehen [Welch Leichtsinn, lest mal das Army Handbook]... unter dem Wissen, dass Handyverbindung zwischen uns und Mirko zeitweise möglich war und wir die anderen informieren können [nützt auch nichts, wenn man nicht weiß, wo man ist und das Werkzeug in unserem Fahrzeug lag!]. Die Strecke stellte sich dann als besonders holperig heraus und ich bedauerte jeden Schluck Bier mehrmals... mir war auf der Ladefläche so übel und desto mehr Jack wieder Farbe annahm desto fahler kam ich mir vor. Nach gut einer Stunde schien das Dexa anzuschlagen und Jack ging es besser, insbesondere seine Lippen-Zyanose war deutlich rückläufig...auch seine Diurrese setzte dann im weiteren wieder ein (und ich gelobe, dass nächste mal auch an Lasix zu denken!!! So hatte ich nur Diamox als Diuretikum zur Hand). Als er nach einer Stunde lieber sitzen wollte, anstatt zu liegen, wusste ich das wir richtig gehandelt hatten und erst als Jacks Vater sagte: ‚Schaut noch mal zurück: Der Everest!’ (Es sollte unser letzter wirklich freier Blick auf den Berg aller Berge sein)... kam mir alles andere wieder in den Sinn. Unsere Fahrt gestaltete sich hingegen zunehmend spannend und aufgrund meines rebellierenden Magens war ich meinerseits sehr froh nach vorne auf den Rücksitz umwechseln zu können. Unsere Strasse aus Sand und Steinen, gerade mal so breit wir der Wagen, machte nun mehr und mehr ungeahnte Kurven mit fast 90 oder mehr Grad Winkeln und fiel auf der Seite steil mehrere 100m ab. Die Dämmerung nahm zu und wir waren nur noch halb so zuversichtlich wie zuvor... so schnell ändern sich die Emotionen... Aber dann wurde es flacher und wir waren erleichtert. Den gefährlichsten Teil schienen wir hinter uns zu haben...selbst wenn wir im Auto hätten übernachten müssen, so waren wir doch sicher unter 4300m und außerdem hatte jeder genug Zeugs dabei um nicht zu erfrieren. So fuhren wir dann auf einer bis zum Horizont reichenden Ebene an Yak-Herden und Nomaden Zelten vorbei und konnten uns auch hier und da nach dem Weg erkundigen. Doch dann schien unser Glück ein Ende zu haben. Ein Fluss ohne intakte Brücke, der viel Wasser führte und eine erhebliche Strömung aufwies, hinderte uns an der Weiterfahrt. Unser Guide, der Fahrer und Jacks Vater machten sich zu Fuß zu Erkundungstouren auf (ohne Taschenlappe [Helden, könnte uns nicht passieren, nicht Bernd?]). Ich suchte und fand dann Mirkos Taschenlappe in meinem Rucksack und händigte sie unserem Guide aus. Dann wartete ich mit Jack im Wagen auf die weiteren Geschehnisse. Jack war weiterhin stabil, aber auch ziemlich erschöpft und die Uhr zeigte auch schon 21:30 an. Dann kam unser Fahrer und Jacks Vater wieder. Unseren Guide (mit Taschenlampe) hatten sie an der Stelle postiert, wo Ihrer Meinung die Möglichkeit bestand mit dem Wagen durchzukommen. Für Debatten blieb kein Raum, entweder es geht oder nicht...manchmal ist das Leben einfach...und das Glück war auf unserer Seite - Es ging!!! Danach waren wir nach mehreren Nachfragen noch ca. 30min. unterwegs, bis wir ein ‚Guesthouse’ fanden, indem noch etwas Platz für uns war. So fielen wir dann auch gleich in unsere Schlafsäcke und ich war froh, mir keine weiteren Gedanken mehr um Jack machen zu müssen. Fast war mir dann schon die Dankbarkeit von Jacks Vater peinlich... Er entschuldigte sich mehrmals wegen der Umstände und dass es ja der Höhepunkt unserer Reise war: Aber auch der höchste Berg ist und bleibt nur ein Berg, ein Leben hingegen ist und bleibt einfach Alles. (Außerdem hab ich somit eine spannende Geschichte mehr –Zwinker-). Fazit: Nehme immer genug Dexa und Lasix mit und vor allem trinke kein Bier, wenn Du der Doktor bist!!!

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Samstag, Mai 12, 2007

Katmandu-Lhasa-Chengdu-Shanghai, Rückflug

Damit keiner denkt, ein Rückflug von Kathmandu nach Shanghai sei eine einfache Sache, hier erst einmal die geraffte Fassung: Morgens Abflug vom ‚Kathmandu International’, einem Flughafen, der Größe von ‚Braunschweig International’... (Dafür waren die Gepäckkontrollen super genau: Nach der Durchleuchtung des Handgepäcks wurde alles von Sicherheits-Personal noch einmal ausgepackt und begutachtet. Das bereits aufgegebene Gepäck wurde neben dem Flugzeug auf dem Beton platziert und man musste seine Gepäckstücke identifizieren, damit diese dann auch in das Flugzeug gepackt werden. Eine Maßnahme, die nicht gerade das Gefühl für die Sicherheit stärkt! Normal ist das sicher nicht!!!). Dann Zwischenlandung in Lhasa mit sehr schöner Panorama-Sicht auf die Stadt und anschließender Einreise-Kontrolle für die Passagiere. Erneuter ‚Security-Check’ vor dem Einchecken und ab geht es nach Chengdu. Dort musste das Gepäck in Empfang genommen werden und die Zoll-Kontrolle absolviert werden. Dann 4h auf den Flieger nach Shanghai warten (welches sch**ß Reisebüro hat eigentlich diese Verbindungen gebucht?!? (Hallo ‚Tibet Travel Expert’, ihr seid gemeint!)). Dann ab in den Flieger und 1h auf dem Rollfeld warten, da es ja zu regnen angefangen hat (dort regnet es jeden Tag, deshalb ist es dort ja auch so grün!!) und man bei sooo einem Regen nicht starten mochte. Immerhin haben die ‚Saftschubsen’ (die waren wirklich unglaublich unfreundlich und verdienen diese Beschimpfung) schon während des Wartens auf dem Rollfeld mit der 'Essens-Ausgabe angefangen. Als wir dann endlich gestartet sind, hatten alle ihr Essen, aber nur die Hälfte ihr Trinken. Ein schönes Durcheinander, aber mal ganz schön, so mit vollem Mund und kauend zu starten. Immerhin mussten wir, natürlich zu unserer eigenen Sicherheit, die Tabletts während des Starts hochklappen!?! Wir produzieren Sicherheit... Angekommen in ‚Pudong International’ sind wir dann um halb 2, da fuhr dann auch keine Maglev mehr (zum Glück). Mit dem stink normalen 'Santana-Taxi' sind wir dann zu dem ‚Hotel’ vom Anfang der Reise gefahren. Dort erwartete man uns schon(!), hatte man uns doch nach den guten Erfahrungen vom letzten Mal, diesmal ein Appartement im höchsten (25ten, allerdings: Erdgeschoß ist Nr. 1, keine 4te und 14te Etage) Stockwerk reserviert. Und wirklich, das ist purer Luxus: Flauschig weicher Teppich, mittels Panorama-Glasscheibe getrennte Schlaf- und Wohnzimmer (Fernsehgucken vom Bett aus möglich!) etc. Und das Internet funktionierte auch so wie man es als verwöhnter DSL-Nutzer gewohnt ist. Wie gesagt, purer Luxus, um kurz vor 04:00Uhr, nachdem ich die Nachrichten der letzten Tage aufgearbeitet (und ein paar Berichte gepostet) hatte, bin ich dann auch ins Bett gekommen...

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Kathmandu, Nepal

Schon aufgrund des edlen Hotels (Crowne Plaza Resort) kam man sich in Kathmandu wie im Westen vor. In der Stadt fand sich ein buntes Gemisch an Rassen, die in ihren ethnisch geprägten Gewändern herumliefen. Darunter gemischt eine unglaubliche Zahl an Polizisten (dunkel-/hell-blau und schwarz gemusterte Tarnanzüge) und Soldaten (dukel-/hell-grün und schwarz gemusterte Tarnanzüge). Daneben aber auch noch zahlreiche Polizisten in ‚Parade-Uniform’. Alle guter Laune und willens, den fremden zu helfen (und sie sprechen alle Englisch!). Auf der Suche nach dem Gewürz-Markt sind wir natürlich erst einmal in die falsche Richtung gegangen, um dann einmal diagonal, dem Markt folgend, durch die alte Stadt zu schlendern. Den Gewürz-Markt haben wir zwar gefunden, die Auswahl war aber derart beschränkt, dass wir in der Küche nicht anbauen müssen... Nach dem Mittag haben wir dann noch den nördlichen Teil des Marktes, mit seinen zahlreichen Musikalien-Geschäften und Buchläden durchstöbert. Auffallend war wie große Zahl an Läden mit gebrauchten Büchern. Auch schienen die Läden alle ein etwas anderes Grund-Sortiment zu haben. Jedenfalls haben wir in genau dem letzten Buchladen unsere 5te Mt. Everest-Karte erstanden und die bildet auch genau beide Seiten der Gebirgskette topografisch ab. Eine nicht ganz so schön gearbeitete Karte, die jedoch eine hervorragende Markierung der unterschiedlichen ‚Base-Camps’ und ‚Camps’ enthält, hatten wir schon früher gefunden. Jetzt fehlt nur noch unsere Synthese. Mit einem ‚echten’ Nepalesischen Essen (ja, man will sich hier definitiv von den Indern abgrenzen, auch wenn es essenstechnisch praktisch keine Grenze gibt. Bei der Einreise darf man auch nur maximal 100 indische Rupien einführen...) wurde der Abend beendet.

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Höhen-Adaptation

So ganz hat es mit meiner Höhenadaptation nicht geklappt. Vielleicht war es auch einfach zu vermessen, zu glauben, innerhalb von 7 Tagen auf Höhen von 5200m gehen zu können. Dabei gehöre ich doch gar nicht zur Hauptrisiko-Gruppe (Kinder, Alte!). Jedenfalls bedurfte es in der Nacht am Base-Camp einer pharmakologischen Intervention (Diclophenac), um die Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen. Es ist schon erstaunlich, wie schlapp man sich, selbst bei den geringsten Aktivitäten, schon auf 3600m (Lhasa) fühlt. Innerhalb der ersten 5 Tage nahm die Leistungsfähigkeit zwar kontinuierlich zu, bei dem vielen Treppen-Steigen in den einzelnen Tempeln/Klöstern wurden einem doch relativ zügig die Grenzen aufgezeigt. Das schlechte Gewissen, doch endlich einmal etwas für den Körper zu tun, wurde immer größer (Hallo Tilo!). Mit dem Verlassen von Lhasa und damit der Aufstieg (schönes Wort, Auffahrt wäre natürlich genauer) auf letztendlich 5200m führte immer zu einer ‚Schwäche’ bei der Ankunft und einer vermeintlichen (?) Kompensation am Morgen der Abfahrt. Wobei die Belastungen insgesamt schon immer sehr niedrig waren. Mit der Ankunft an der Chinesisch-nepalesischen Grenze (Zhangnu 2800m??) konnte die neu gewonnene Kondition aus dem Höhenlager perfekt getestet werden: Es handelt sich bei Zhangnu um ein Straßendorf, das sich ohne Nebenstraßen mehr als einen Kilometer lang, Serpentienen-förmig den Gebirgshang entlang bis zum Zoll-Posten hinunter wendet. Unser nicht ganz so tolles Hotel war nur 50m vom Grenzposten entfernt, so dass man durch das ganze Dorf bergauf gehen musste. Und siehe da, dank Höhen-Training alles kein Problem. Die Frage ist natürlich, wie lange das Konditions-Wunder anhält... Jetzt in Katmandu war das Schleppen der Rücksäcke jedenfalls noch gar keine nennenswerte Aufgabe! Das sah bei Abflug in Hamburg noch anders aus...

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Lhasa-Shigatse-Tingri-Base Camp(CN)-Zhangnu-Katmandu, Last Leg

Friendship Bridge. Hört sich ja vom Namen her erst einmal toll an: ‚Friendship Bridge’, Brücke der Freundschaft. Sie ist es, die die ‚ART’ (Autonome Region Tibet) mit den Königreich Nepal verbindet. Die Freundschaft scheint sich jedoch nur auf LKW zu beziehen: Andere chinesische Fahrzeuge dürfen nämlich nicht nach Nepal und umgekehrt. Auch scheint die Reise von Einheimischen strengen Reglementierungen unterworfen zu sein. Wir wurden jedenfalls von den Fahrern bis zur Brücke gefahren und mussten uns dann den Mittelsmann suchen, der uns über die Brücke bringen und den Ablauf bei den Nepalesen erklären bzw. uns dort durch die Formalitäten schleusen sollte. Nachdem wir die Visa Formalitäten (ein Passbild, ein DIN-A4 Bogen und für 2 Tage KEINE Gebühren!! (die sind clever!)) erledigt hatten, wurden wir direkt dem neuen Führer und ‚seinem’ Fahrer übergeben. Damit waren wir auch in einer anderen Welt: hier spricht jeder englisch, das man auch verstehen kann, ist bunt gekleidet, die Landschaft ist grün, es liegt kein Müll auf den Straßen oder an den Hängen... Beim Essen nach 50 gefahrenen Kilometern (2h! Fahrzeit) saßen wir auf der Terrasse an einem Hang, mit einem, leider weitgehend Wolken-Verhangenen, Panorama-Blick auf das Himalayla-Massiv fühlte man sich, trotz des deutlichen indischen Einflusses in der Speisenwahl, im Westen. Die Strapazen und Entbehrungen von Tibet lagen vermeintlich Millionen Meilen und Wochen zurück.

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Lhasa-Shigatse-Tingri-Base Camp(CN)-Zhangnu-Katmandu, 4th Leg

Am Morgen im Base-Camp hatten man wieder einen unglaublichen Blick auf Everest: Diesmal wurde der Berg von Osten (links) von der aufgehenden Sonne angeschienen. Die Touristen in den Zelten erwachten nach und nach und traten mit ihren verkaterten, Kopfschmerz-Gezeichneten Gesichtern vor die Zelte und staunten erst, um dann die Kameras zu holen. Um 08:00Uhr verließen wir das Base-Camp in Richtung Norden. Die ersten Kilometer waren noch mit denen vom Vortag identisch, dann ging es nach links (Westen) auf eine Straße, die man wirklich nur als ‚Dirt-Road’ (Straße aus Dreck, also Sand und Steinen) bezeichnen konnte. Rasch verloren wir die ersten Tausend Höhen-Meter, wodurch sich das Befinden Aller spürbar besserte. Jetzt konnte man die Landschaft genießen: unglaublich weite Flächen, die so regelmäßig mit Steinen ‚bestreut’ waren, dass man an ein Kunstwerk denken konnte und im Hintergrund braune Berge und dann als Abschluss im Süden die schneebedeckten, grauen Massive der Himalayla-Kette. Auch wenn diese Plateaus im ersten Augenblick unbewohnt schienen, konnten wir doch einen Fuchs, einige Erdhörnchen ähnliche Nager, sowie mit der Zeit zahlreiche Vögel beobachten. Den Vögeln schienen wir eine willkommene Abwechslung zu sein: Sie begeleiteten unser Fahrzeug für mehrere hundert Meter, bevor sie sich wieder zu ihrem ursprünglichen Platz zurückkehrten. Nach fast 3h Fahrt kamen wir in ‚Old Ting-Ri’ an und mussten auf die Vorhut des 'Medical Teams' warten. Dann ging es auf asphaltierter Straße gemeinsam in Richtung Zhangnu um 50km vor dem 'Ziel' in eine schier unendliche Berghang-Baustelle zu fahren. Es handelte sich um eine einfache Verbreiterung der Trasse: Teams mit Pressluft-Hämmern in den Hängen lösen Gesteins-Schollen, die dann auf die Fahrbahn fallen und von riesigen Baggern entweder beiseite oder den Hang hinunter(!!) geschoben werden. Natürlich gab es wieder Teams für die Wassergräben, für die Stabilisierung der Hänge und die Abwasser-Spezies, die Rohre quer zur Fahrbahn verlegten... Unter einem Wasserfall, der die ganze Fahrbahnbreite benetzte, fuhren wir zwecks Fahrzeug-Wäsche ganz langsam hindurch (ja, hier in China lebt man im Einklang mit der Natur?). Dann kamen wir endlich in Zhangnu an.

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Freitag, Mai 11, 2007

Zwischen Traum und Realitaet

Margret und ich entschlossen uns die 7km vom 'Base Camp' zu Fuß zurück zu gehen. Es war Traumhaft. Immer wieder sahen wir auf den Mt. Everest zurück. Auch begegneten ein paar Yaks und konnten einige schöne Fotos schießen. Im Lager angekommen berichteten uns Mirko und Ross darüber, dass sie sich um einen Spanier gekümmert hätten, [der ganz offensichtlich an der Höhenkrankheit litt: Schöne Beuge-Krämpfe in den oberen Extremitäten, blaue Lippen, aschfahles Gesicht: Lehrbuchhaft. Uns wurde von seiner Begleiterin nur mitgeteilt, dass man sich schon um ihn kümmere, unsere Hilfe sei nicht erwünscht (Danke!) und viel Spaß mit nur 15l O2 und sonst nichts als Therapeutikum. Nach ca. 15min sind sie denn auch in Richtung 'Berg-Hinab' los... Armes Schwein. Nach diesem Schrecken musste ich dann doch noch einmal die gesamten Notfall-Maßnahmen vor meinem inneren Auge review passieren lassen. Als ich damit in unserem Zelt, halb sitzend, halb liegend, halb wach, halb dösend fertig war, kamen die 'Grazien' von Ihrem Abgang im Zelt an und es wurde hektisch: Unserer jüngstes Gruppenmitglied (11,8 Jahre) hatte blaue Lippen, Harnverhalt und den ganzen Tag so gut wie gar nichts getrunken und die 'Höhen-Krankheits-Tabletten' (natürlich die Tabletten dagegen, ein Diuretikum der 6ten(!!, es lebe der Herold) Wahl, ohne nachgewiesene Wirkung bei Höhenkrankheit, es lebe das Placebo), waren von den Eltern auf das Körpergewicht angepasst (ohne ärztlichen Rat und die Dosis war unter Wirkdosis, was wiederum einmal mehr deutlich macht, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind...(das ist 100% Klug-Scheiß-Faktor)) und schon vor 2 Tagen abgesetzt worden. Herzlichen Glückwunsch: So konnten wir selbst feststellen, dass unser Guide (von ‚Tibet Travel Expert’) von Medizin überhaupt keine Ahnung hatte, ein 'Rettungs-Plan' bzw. überhaupt ein Plan nicht existierte. Nach Lagerung des Oberkörpers in 30 Grad Position und etwas Trinken wurden die Lippen wieder roter, nur um nach 30min wieder richtig satt blau zu werden. Jetzt kam 'Plan B': Sauerstoff (auch nur 15l), Dexamethason i.v. und Evakuierung ins Tal. Das gefiel dem Guide gar nicht, da sie schon für die Übernachtung bezahlt hatte... Den Klärungsbedarf habe ich dann in meiner unverbindlichen Art dargestellt, worauf hin sie gar nichts mehr sagte und nach 10min. ein Fahrzeug mit Guide (gegen meinen Willen, aber der Vater wollte es so), Fahrer, Vater, Patient und Silke gen Tal rollte. Mit nur noch 1h Tageslicht hatte ich (aber wer bin schon ich) den Mitfahrenden die eindeutige Anweisung gegeben die Strecke des Tages zurückzufahren, um sich ja nicht zu verirren und nachts ungeschützt dem Wind und den Temperaturen ausgesetzt zu sein. Das war zwar am Anfang nur eine Geröll-Piste, später, also ziemlich genau nach 1h, aber nur asphaltierte Straße. Perfekt, wenn auch 4h lang. Ihr ahnt es, der Guide (diese Schlampe), wusste es wieder einmal besser und ist einen anderen Weg gefahren (und zwar genau den, den wir am nächsten Morgen vom Base-Camp nach Zhangnu fahren sollten): Eine Fahrt in der offenen Stein-Wüste, durch Flussbetten und wassergefüllte Flüsse, teilweise ohne feste Piste, mit einzelnen, durch Steine gesperrten Pisten-Abschnitten, jedenfalls immer ohne Wegmarkierung... Zum Glück ging es dem 'Patienten' nach 1h bereits wieder so gut, dass er sitzen konnte und an dem Gesuche nach dem richten Weg auch etwas Komisches finden konnte (laufen 2 Männer im Dunkeln den Fluss entlang...). Wir sollten die Strecke am nächsten Tag, ohne zu rasen, eine Stunde schneller und zwar in 2:15h, absolvieren.]

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Das [chinesische] Base Camp

... und plötzlich waren wir da. Etwas unerwartet nach einer erneuten Kurve lag plötzlich die Zelte des Touri-'Base Camps' vor uns. Nachdem uns an jedem Zelt eine Stimme auf tibetisch aufforderte dort hier zu übernachten oder ein Mahl einzunehmen, suchten wir uns zwei Zelte aus, in denen wir für diese Tag wohnten wollten. Man stelle sich große aus schwarzen Filzstoff (auf Holzgerüst) bestehende Zelte, mit Yak-Dung [noch vornehmer wäre Yak-Losung gewesen] betriebenen Öfen vor. Kleine Fenster aus Plexiglas [genauer: durchsichtige Folie] und dicken Teppichen als Tür-Vorhang. Die Einrichtung entspricht der eines der 'Guesthouses': an den Wänden entlang breite Bänke mit Teppichen überzogen als Sitz- und später Schlaf-Gelegenheit. Davor Kisten mit schönen [schrecklichen] tibetischen Motiven bemahlt, beim Eingang ein Regal mit angeboten, von Turnschuhen über Cola/Pepsi, über Mützen und sonstiges, was man so anbieten kann. Vor der Tür draußen gab es dann ein kleines Sofa aus einer alten Matratze bestehend und auf einem Tisch wurden einem die 'üblichen' Souvenirs dargeboten: Gebetsmühle, Gefäße, angebliche Versteinerungen von Schnecken [niederen Tieren und Pflanzen], [Bernstein mit (Neuzeit-)Getier aus 100% Plastik im Dezimeter Maßstab], Halsketten und anderes landesüblicher Schmuck [spricht: Ramsch] etc. Insgesamt schlängelten sich so auf ca. 300m Straße mindestens auf jeder Seite 25 Zelte den Berghang empor. Es herrschte ein eigentümliches, aber freudiges Treiben. So tummelten sich neben den meist tibetischen Zeltbesitzern, die meist chinesischen Guides, mit teils chinesischen, teils tibetischen Fahrern, und mehrere Touris, einige aus Japan (das waren die, die auch uns für Fotografierwürdig hielten...) und viele aus Europa (Spanien, Frankreich, Italien) und einige Amerikaner. Am oberen Ende der Strasse gab es einige Pferdewagen mit den dazugehörenden, von der Größe eher an Ponys erinnernden Pferden, die uns als bald zum Richtigen etwa 7km entfernten und nochmals 200m höheren 'Base Camp' bringen sollten. Das Wetter war ein Traum: Sonne und klarer Sicht, da störte der eisige Wind kaum... [Wir waren ja auch schlau und haben für RMB20 einen dicken Armee-Mantel zum Bedecken der Beine gemietet...] Dieser Trip mit den Pferden war witzig [vor allem, weil man sich bei der dünnen Luft vor Erschöpfung kaum bewegen mochte]. Und dann erreichten wir unseren höchsten Punkt der Reise: Das chinesische 'Base Camp'. Dort erklommen wir noch eine kleines Hügelchen und ließen uns von der einmaligen Sicht auf die Nord-Seite des Mt. Everest bezaubern. Ich hatte mir für diesen Augenblick soviel innerlich vorgenommen, an das ich denke wollte... aber es war alles wie weg... aber ein Traum, mein Traum wurde wahr (Danke Mirko... ich liebe Dich!!!).

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Ein Traum wird wahr

Nach einer etwas kühleren Nacht im Hotel (da war ich froh, dass mich das 'Lhasa Beer' etwas von innen erwärmte) ging es meinem Traum entgegen. Nach unendlichen Serpentinen und etlichen Pässen [genau einem vom Hotel aus gezählt, ansonsten 3] ohne Aussicht auf den Everest, erreichten wir eine erneute Passhöhe und es tat sich ein Panoramablick auf, der schier atem[be]raubend war. Alle fünf 8000der und andere hohe Gipfel ragten in einen mit nur wenigen Wolken bevölkerten strahlend blauen Himmel, ein Blick für die Ewigkeit [oh, du Poet]. Makalu (8463m), Lhotse (8516m) von unserem Standpunkt aus gesehen links vom Everest. Und Cho Oyu (8201m) und XiXiaBangMa (8012m) rechts vom Everest. Der Qomolangma [aka Mt. Everest] (8848m) selbst ragte wie es sich für ihn gehört in der Mitte empor, seinen pyramidenartigen Gipfel hoch erhoben im blauen Himmel. Ich war einfach nur beeindruckt und sprachlos [stimmt, haben wir ja auch selten genug].

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Mount Everst

Endlich, nachdem ich ja schon anfing in jedem auch nur etwas höheren schneebedeckten Hügel (vermutlich alle so um 6-7000m hoch) den Everest zu sehen, zeigte er sich tatsächlich das erste Mal als winziges in Wolken-Gehülltes 'Etwas' am Horizont und war nur mit Sonnenbrille als Kontrast-Verschärfer sichtbar. Aber schon da packte mich ein Schauer...wir sind tatsächlich auf dem Weg zum 'Höchsten Punkt der Erde' - Wahnsinn, gigantisch, fantastisch - es war als realisiere ich erst jetzt, dass ich den Berg (über den ich als Kind alles, was es damals um die Messer und Co. ereignet hatte, gelesen habe) tatsächlich sehen werde. Aber noch musste ich mich eine Nacht und 6h Autofahrt (oder besser Auto-Jumping) gedulden [und das ist ja Deine große Stärke?!?].

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Base-Camp, Übernachtung in dem Zelt

Dass das Übernachten im Zelt mit einigen Entbehrungen einhergeht ist klar. Wenn die Außentemperatur weit unter 0C sinkt und ein eisiger Wind an den Zelt-Wänden entlang fegt, dann nützt einem auch ein Schlafsack mit -5C-‚Rating’ nichts mehr (Besten Dank an die Leute von Lauche&Maas, München, die nicht müde werden, allen zu klar zu machen, das die standardisierten Temperatur-Angaben auf Schlafsäcken mit der Realität nichts zu tun haben!). Die Kälte, die von der Zelt-Wand auf meinen Schlafsack fiel war zu viel. Nur durch eine Neu-Positionierung und der Benutzung einer zusätzlichen dicken Daunen-Decke war der Kälte-Schmerz zu beheben. Trotz dieser Kälte bildeten sich im (Titan)-Trinkbecher keine Eis-Kristalle, in den PET-Falschen auf dem Boden fing das Wasser am Morgen jedoch bereits an zu frieren...

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Lhasa-Shigatse-Tingri-Base Camp(CN)-Zhangnu-Katmandu, 3rd Leg

Auf bester Asphalt-Straße ging es in Richtung Süd-Westen. Gerade hatte man sich an das ruhige Reisen gewöhnt, kamen wir wieder einmal an eine Gabel-Kreuzung. Diese war mit einem ‚Blauen Schild’ ähnlich unserer Autobahn Beschilderung, mit dem stilisierten Bild des Everest und 101km ‚bedruckt’. Just von diesem Moment an, bestand die Straße nur nicht aus einer Schotter-Piste. In endlosen Abfolgen von Serpentinen schraubten wir uns Höhen-Meter um Höhen-Meter in die Höhe. Erreichten wir die Spitze eines Hügels, hatte man einen wunderbaren Blick auf die gerade gefahrene Straße, auf der sich jetzt andere SUVs scheinbar unaufhaltsam, wie auf einer Perlenschnur, nach oben bewegten, um sich dann und wann kurz hinter einem ‚Dong Feng’ zu stauen und dann doch in waghalsigen Überhol-Manövern auf der 1,5-spurigen Trasse an den ‚Riesen’ vorbei zu quetschen. Daneben gab es auch einige Wenige SUVs, die bereits vom Base-Camp kamen und jetzt den Berg hinunterfuhren und eine ganz besondere Dynamik in die Aufwärtsbewegung der anderen Fahrzeuge brachten: Auf- und abwärts fahrende Fahrzeuge hielten jeweils unbeirrt aufeinander zu, um im letzten Moment auf Schritt-Geschwindigkeit abzubremsen, sich aneinander vorbei zu drängeln, um dann auf halber höher gleich wieder zu beschleunigen. Ein phantastisches ‚Natur’-Schauspiel. Nach 4 Stunden Schotterpiste fuhren wir am höchst gelegenen Kloster der Welt vorbei und rasten auf die Zelt-Ansammlung am Ende der für ‚Normale’-Touris erlaubten Strecke zu. Dort suchten wir uns ein ‚Haus-Zelt für die Nacht aus, um dann die letzten (angeblich) 10km zum eigentlichen Base-Camp mit dem Pferde-Wagen zurück zu legen. Vom nördlichen Ende des Base-Camps mussten wir dann tatsächlich zu Fuß weiter gehen. Jetzt merkte man richtig, wie dünn die Luft hier wirklich war (5200m): Ein eher als beschaulich anzusehender Hügel in mitten des Base-Camps war, aufgrund der schönen Übersicht, zu erklimmen. Der Ausblick lohnte wirklich (neben ‚Dem Berg’, gab es unzählige 'The NorthFace' ‚Expedition 36’ Zelte, das auch schon unsere Wahl für die Skandinavien-Urlaube war!!!), wir errichteten ‚Unser’ Steinmännchen und machten das obligatorische Foto. Kaum waren wir vom Base-Camp zu unserem Zelt-‚Hotel’ zurückgekehrt, war der gesamte Everest von Wolken verdeckt: man sah nur noch die näher liegenden seitlichen Berge des Massivs. Es war so, als ob jemand einfach eine grau melierte Folie vor den Berg gezogen hätte. Unser Glück, den Berg der Berge, so klar gesehen zu haben, zogen wir uns erst einmal in die Zelt-Hütte zurück. Gegen Abend war der Blick zum Everest dann wieder frei, der berg wurde von rechts (Westen) angeschienen. Die schneebedeckten Flächen leuchteten in der Abendsonne orange bis rosa. Ein unglaublich surreales Bild.

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Erster Blick auf Qomolangma aka Everest

Direkt unter dem Banner „Welcome to Qomolangma National Park“ hatte man einen fantastischen Blick auf schneebedeckte Berge in der Ferne. In der ersten Euphorie meinte Silke, dass das Everest sei (Kann doch mal passieren, außerdem ist er ja auf den Bildern meist von der nepalesischen Seite her fotografiert). So haben alle erst einmal Fotos von sich und den weißen Flecken in der Ferne gemacht. Kaum waren wir wieder im Auto kamen die ersten Zweifel. Mit Karte und Kompass (und der Postkarte die wir als Ticket für den Nationalpark bekommen hatten und auf dem alle 5 in einem Blick zu erhaschende 8000er abgebildet waren (im Mini-Format)) konnten die Zweifel nicht ganz ausgeräumt werden, so dass in der unmittelbar folgenden nächsten ‚Pinkel-Pause’, Karte und Kompass auf der Motorhaube (nicht ganz so clever, ich weiß) ausgerichtet wurden. Wir bemerkten unseren Fehler und konnten das Glücksgefühl den Everest nun selbst in der Ferne zu sehen, 30min. später ein zweites Mal haben. Diesmal in Übereinstimmung mit Karte, Kompass und Guide (wobei letzteres gar nichts wert ist.). Das die Höhenluft die Geisteskraft doch etwas einschränkt, haben wir dann im Hotel (ohne Everest-Blick) festgestellt: Warum haben wir unser super tolles Mini-Fernglas (einen herzlichen Dank an die Audi-Kollegen) eigentlich nicht benutzt?

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Lhasa-Shigatse-Tingri-Base Camp(CN)-Zhangnu-Katmandu, 2st Leg

Um Bio-Rhythmus verträgliche 10:00Uhr gibt es heute auf asphaltierter Straße weiter. Die Kilometer-Steine sind jetzt nicht mehr in Richtung Lhasa nummeriert, sondern geben die Entfernung nach Shanghai an. So sind wir noch ziemlich guter Dinge an Kilometer 5000 vorbeigefahren. Das war der Teil der Straße, die im letzten Jahr fertig gestellt worden ist, und bei dem jetzt die ersten Ausbesserungsarbeiten durchgeführt wurden: Über fast jedem Entwässerungsrohr (siehe gestern) waren rechteckige Felder des Straßenbelags bis zu einer Tiefe von 30cm, entfernt. Beim Raus-Fahren aus Shigatse folgten wir der Neben-Haupt-Straße in Richtung Westen und damit auf den Fluss zu. Just an dessen Ufer war eine T-Kreuzung, die unser Fahrer jedoch überfuhr und durch ein ziemlich kleines Loch in der Ufer-Mauer in die Ufer-Böschung eintauchte. Dort hielt er, auf einer Sandpiste fahrend, auf eine Konstruktion von ca. 15, parallel zueinander, jedoch in Fluss-Richtung des Flusses gelegene Beton Abwasser-Rohre zu. Die Rohre waren mit Sand(!) überschüttet und bildeten die Behelfsbrücke: Die richtige Brücke und die richtige Haupt-Straße befanden sich 100m südlicher. Diese war in ihrer Fertigstellung über die Armierung Brückenpfeiler noch nicht hinaus! Natürlich war die Behelfsstrecke für den Bereich der Fluss-Überquerung nur einspurig, jedoch mit über 100m für hiesige Verhältnisse ziemlich lang und stellte damit für die ‚chinesische Seele’ eine echte Herausforderung dar: Warum der ‚Dong Feng’ nun gegen die zwei Toyota ‚Land Cruiser’ nachgab und, wenn auch nur ein paar Meter, zurück fuhr, werde ich wohl nie verstehen... Aber es kam noch besser: An einer Stelle war die gesamte Fahrbahn bis in 2m Tiefe aufgegraben und die Verkehrsführung ging durch das steinige Gelände. An der Seite warteten einige SUVs, die wir in chinesischer Manier einfach überholten (schließlich will man ja der Erste sein). Dann waren nur noch zwei LKW vor uns, der erste war jedoch ein mit Holz voll (!) beladender ‚Dong Feng’, der ziemlich am Anfang der Umleitung, aufgrund eines Plattfusses liegen geblieben war. Ein seitliches Vorbeikommen war, aufgrund der vielen und relativ großen Steine außerhalb der ‚Piste’, aussichtslos. Zahllose Chinesen bastelten schon mit abenteuerlich insuffizientem Gerät (3t Wagenheber auf Steinplatte im Matsch, verbogenes Radkreuz etc.) an dem platten Hinterrad. Mental war ich auf eine mehrstündige Pause eingestellt aber unser Fahrer wendete den Toyota und fand nur 50m vor der eigentlichen Umleitung, einen fahrbaren Weg ins Flussbett... Genau auf Höhe des LKWs sind wir dann, aufgrund eines eindeutigen Fahrfehlers mit der Hinterachse im Matsch steckengeblieben. Alle aussteigen, und die Macht des zuschaltbaren All-Rad Antriebs mit Differentialsperre bewundern: Einmal vor und dann mit Schwung zurück, frei war das Auto! Wir haben dann ein paar Steine (scheiße schwer) umgeräumt und schon war die neue Trasse frei. Just in diesem Moment haben sich dann auch die anderen noch wartenden SUVs für die Passage über ‚unsere Trasse’ eingereiht. Hier wäre eine Maut-Station schön (und vor allem angebracht) gewesen.

Donnerstag, Mai 10, 2007

Irrfahrt durch Shigatse

Kurz bevor wir unserer Tagesziel erreicht hatten griff unserer Guide zum Telefon und schien kurz in ungewohnte Hektik zu verfallen... als wir wissen wollten, was los sei (war ja ganz offensichtlich etwas nicht wie es sein sollte) hieß es nur: ‚Nichts’. Okay, wir merken dann alsbald das Dilemma: Entgegen der etwa fünf Minuten gemachten Mitteilung, dass wir in dem Hotel erst einchecken und dann dort auch essen würden, hielten wir nach einer langsamen Fahrt entlang der Hauptstrasse auch tatsächlich an einem Hotel, in dem unser Guide alsbald verschwand, um uns dann kurze Zeit später auszurichten, dass wir hier dann erstmal essen könnten, aber übernachten würden wir woanders... Naja, wir hatten zwar noch keinen erneuten Hunger und die Unisex-Toilette lud noch nicht mal zum Händewaschen ein, aber es gab wenigstens Dosen-Getränke... was unsere Gedärme etwas beruhigte. Wasser auch vermeintlich abgekochtes NIE anrühren, dass hält kein verwöhnter westlicher Magen aus... dazu nur soviel unsere Reisegepäck wurde um eine Unterhose leichter...[grr, sogar um eine teure, Neue, die noch ganz und gar nicht abgeschrieben war!!!]

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Lunchtime in der Steppe

Unsere erste größere Rast verbrachten wir mitten in der Steppe...in unmittelbarer Gesellschaft einer Schafherde. Die vom Hotel mitgegebenen Lunchpakete waren zu unserer allgemeinen und freudigen Überraschung deutlich besser als unserer Essen am gestrigen Abend. So saßen wir selig da und mümmelten unser Hühner-Bein, eine Pellkartoffel, (das Ei lieber nicht), eine Art Brot, was wie hier üblich süß schmeckt, dann gab´s noch eine Art Busquitte und etwas was aussah wie Erdnüsse aber weich war und anders schmeckte (jemand eine Idee, was das gewesen sein könnte ?), sowie fünf kleine Tomaten...war echt reichhaltig und sättigend. Nachdem wir unserer Mahl beendet hatten, tauchte quasi aus dem Nichts ein (vermutlich Nomade) zur Schafherde gehörender Mann auf, der die von uns übrig gelassen Speisen und zum anderen auch den Müll in einem Karton zusammen band und genauso schnell in mitten der Schafe untertauchte, wie er aufgetaucht war... Danach genossen wir noch für einige Minuten die Idylle der blökenden Schafe und ließen uns von der Sonne wärmen bevor wir unsere Fahrt gen Shigatse fortsetzten.

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Was ist das denn da: Steine

Dass uns unsere Fahrt nicht langweilig wurde, dafür sorgte schon unser Guide, wenn auch auf eine etwas andere, ungewollte Art. Da wir ‚Touris’ alle im Heck des Land Cruisers untergebracht waren und unser Guide als Beifahrerin fungierte (und sich meist nur auf chinesisch mit dem Fahrer unterhielt), vertrieben wir uns unsere Zeit mit ‚Foto-Shooting’ aus dem fahrenden Auto heraus [das klassische ‘Drive by Shooting’]. Daher schenkten wir der Umgebung unser volles Augenmerk und wenn uns etwas Besonderes auffiel, bemühten wir uns um ‚more information’. Meist wurde dies mit: ’Wir ignorieren mal einfach die Frage und tun so als hätten wir nichts verstanden’ quittiert. Magret, unsere amerikanische Mitreisende, ließt dies aber nie gelten und fragt beharrlich weiter. Einmal interessierte uns, weshalb so viele unterschiedliche Arten von Steinen auf einer Grossen mehrere Fußball-Felder umfassende Fläche gelagert werden und was denn das für Gesteine sind. Antwort Guide (nach dem dritten Nachfragen): Stones. Magret und ich schauten uns nur an und konnten uns prompt nicht mehr beherrschen, was dann auch Mirko in unseren Lachanfall mit einstimmen ließ. Unser Guide blicke gar nix mehr. Seither, heißt es, wenn eine unserer Fragen wieder mal mit Nicht-Beantwortung gestraft wird, einfach nur noch: STONES.

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Barkor-Street

Hätte mir jemand vorher gesagt, dass man sich in Tibet mittlerweile so auf die Touristen eingestellt hat, ich hätte es wohl nicht geglaubt oder vielleicht eher nicht glauben wollen. Aber zu verdenken ist es wohl niemanden dort, dass er sein Einkommen in der 'Touri-Branche' sucht. So findet man in der Barkor-Street, einer Art Ring-Strasse (quasi Fußgängerzone, auch keine Rikschas erlaubt) um den Jokhang herum, alles was der Tibeter denkt, was ein Touri vielleicht so haben möchte. So muss man sich wirklich 1000sende von kleinen Verkaufs-Ständen und 'Einzelhändler' vorstellen, die jedoch alle auf die gleiche Ware setzen...meist religiöse Gegenstände oder auch sehr beliebt Hüte, Mützen und sonstige Kopfbedeckungen in allen erdenklichen und nicht erdenklichen Farben. Auch 'West-T-Shirts' mit unglaublich hässlichen Motiven und Aufdrucken, gerne auch Militär-Look sind hoch angesagt... diese allerdings mehr unter den Einheimischen. Am morgen wird vor den Tempeln und religiösen Stätten in riesigen Steinernen Öfen frische Kräuter zur Reinigung (von was auch immer) verbrannt... Mit dem Resultat, dass man vor dem Jokhang erst einmal durchgeräuchert wird und wir allesamt neben unserer höhenbedingten Atemnot noch mit zusätzlichem O2-Entzug zu kämpfen hatten (man sah tatsächlich nicht weiter als 10m). Später wird im Übrigen die Glut von den Pilgern genutzt um darin Ihren Wasserkessel zu erwärmen. An die Barkor-Street schließen sich unüberschaubar viele kleine Gässchen an, in den ein munterer Markhandel herrscht. Hier kriegt man alles von Töpfen, getrockneten Fischen, oder halbverwestem Fleisch, über mehr oder weniger frisches Obst, Fahrzeug-Zubehör oder Elektronikware von vor 20Jahren, bis hin zu Yak-Butter und Tees, Toiletten-Papier und zahnärztliche (oder besser 'Ersatz-zahnärztliche') Versorgung. Alles was zum alltäglichen Leben der Stadt-Tibeter gehört und doch oft nicht richtig für Sie erschwinglich ist. Aber gerade am Abend, wenn die Sonne so tief steht, dass sie sich in allem metallischen reflektiert, hat dieses Treiben einen fast schönen, anmutigen Scharm (mal alle Geräusche und Gerüche außen vor) und man kommt sich aufgrund der unendlichen Flut von Sinneseindrücken in eine fast abgehobene Euphorie versetzt vor.

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Lhasa-Shigatse-Tingri-Base Camp (CN)-Zhangnu-Kathmandu, 1st Leg

Wir sind extra früh losgefahren, da eine 400km lange Etappe vor uns liegen sollte. Ich hielt dieses 08:00Uhr losfahren für übertrieben. Wenigstens waren die beiden Toyota Land Cruiser (leider ohne Klimaanlage, sondern mit Klima-Anlage: Fenster runterkurbeln, wenn vor einem kein Staub aufgewirbelt worden ist...) pünktlich. Die Prachtstrasse in Lhasa, absolut ebene, betonierte, in jede Richtung 3-spurige Fahrbahn, mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 40km/h, war das Musterbeispiel des sinnlosen SUV Einsatzes. Nach 10km ging es links ab, auf eine Überland-Straße: Asphaltiert und gerade so breit, dass 2 LKW aneinander vorbei kommen. Normaler Weise sind die Ränder dieser Strassen jedoch mit Fußgängern, auf irgendetwas wartende Menschen oder Getier jedweder Art belegt. Das Hupen eines Fahrzeuges, das mein, der Platz reiche nicht, scheucht diese (Fahrbahn-)Rand-Bevölkerung kurz auf, damit das Hindernis vorbei kann, um dann wieder die alte Pose einzunehmen. Mittels Chronometer (wiegt jedenfalls soviel, wie das Wort lang ist) konnte ich unsere mittlere Reise-Geschwindigkeit zu 68km/h bestimmen: 400km schienen also kein Problem. Die fingen nach dem Mittag bei Kilometer 98 an, als ich meine Geschwindigkeits-Messung aufgrund des fehlenden Kilometer-Steins 99 nicht abschließen konnte (zwischen Dagar und Gondar): Stattdessen fuhren wir auf eine Y-Kreuzung zu, deren beide Arme aus Schotter- (links) bzw. Sand- (rechts) Piste bestanden. Wir fuhren rechts. Die Sand-Oberfläche war auf eine Art (Bahn-)Damm aufgeschüttet. Einzelne, auch für aufgebockte Full-Size SUVs noch gefährlich große und scharfkantige, polygone Steine, alle 20m markierten die Fahrspuren. Nach kurzer Fahrt auf dieser Piste kam die Einsicht, dass wir in einer Baustelle fahren. Nun ist der Straßenbau in Gebirgsregionen ein anderer, als in der Nord-Deutschen Tiefebene: Bei der Planung muss auf eine ausreichende Entwässerung geachtet werden. Alle 100m fanden sich, quer zur Fahrbahn verlaufende Beton-Rohre mit ca. 80cm Innen-Durchmesser. Diese Rohre, mit Ihren später einmal bündig mit der Teer-Oberfläche abschließenden, quadratischen Stirnflächen, lagen natürlich schon in ihrer endgültigen Position! Es war wie eine Berg-und-Tal-Fahrt: Alle 100m 30cm hinauf, um dann 1,2m später wieder 30cm hinab zu stolpern. Rampen gab es immer nur für eine Fahrspur, d.h. bei Gegenverkehr muss sich die 'Chinesische Ego Seele' koordinieren. Nach ein paar Kilometern kam der erste Bautrupp: Die V-förmigen (gleichseitig, Seitenlänge 1m!), immer einseitig parallel zur Fahrbahn verlaufende, Wasser-Rinne wurde mittels der schon von Fahrbahnteiler bekannten Steinen gemauert. Dann gab es, in für uns nicht ersichtlicher Regelmäßigkeit, auf einer Fahrspur mal einen Sand-, dann einen Kies- und/oder Stein-Haufen. Ein paar mehr Kilometer weiter, gab es einen weiteren Bautrupp, der mittels aus den bereits bekannten Steinen, Stein-Wände mauerte, um die oben gelegenen Fels-Wände zu stabilisieren... Die Durchfahrt durch eine solche, jeweils einige 100m lange Baustelle, muss man sich so vorstellen, als ob man quer-feld-ein durch eine 'deutsche' Haus-Baustelle läuft: Überall liegt etwas rum, muss noch eben kurz weg geräumt werden, muss sich jemand (meist widerwillig) weg bewegen. Besonders spannend wird das alles bei Gegenverkehr, insbesondere wenn der 'Gegner' ein 'Dong Feng' (hiesige LKW Marke) ist. Auf den Baustellen selbst ist Handarbeit noch richtig angesagt: Der Sand wird mittels Schaufeln auf aufgestellten Sieben nach Größe getrennt; der Mörtel wird ähnlich der Nudel-Teig Mischung, in runden, 1m durchmessenden Sand-/Zement-Wällen mit zentraler 'Wasser-Füllung' verrührt, der fertige Mörtel wird mittels Hand-Wagen/-Karen, wie sie bei uns vor 30 Jahren bei Hobby-Gärtnern sehr beliebt waren, weiter verteilt (Achse über dem Schwerpunkt der gefüllten Karre, also keine zusätzliche Hebekraft zum Fortbewegen nötig); die Steine werden mittels Holzgestell auf dem Rücken, von den Haufen zur Endposition gebracht (hierbei wuchten 2-3 ArbeiterInnen(!!), den jeweiligen Stein, auf den, nach vorne gebeugten Träger mit dem 'Holz-Rucksack'). Jede Baustelle hat einen Kompressor, der so aussah, als hätte man 2 Gasflaschen genommen, sie parallel zusammen unter einen (1930) handelsüblichen Motorrad-Motor geschweißt... Und nicht vergessen, die Entwässerungs-Rohre liegen noch immer 30cm oberhalb der jetzigen Fahrbahn-Oberfläche... Richtig spannend wurde es dann, als die 'Neue Strasse' gesperrt war: Dann ging es, nach einer 180Grad Kurve, in einer (knapp einspurigen) Behelfs-Behelfs-Strasse den Berg hinunter, bis sich so etwas wie ein Fluss-Tal fand, durch das wir werbegerecht, ungebremst durchfuhren. Keine Umleitungs-Schilder, man folgt einfach den Spuren im Schotter. Das waren dann die Stellen, an denen man mit einem Mini-Bus endgültig stecken geblieben wäre. Vereinzelt fanden sich auch Spuren von Bergungsaktionen... Nach gefühlten 200km [und nach Karte genau 199km] war die Baustelle dann zu Ende (und ich auch). Die restlichen Kilometer zwischen Gzantse und Shigatse verliefen dann wieder völlig unspektakulär auf einer asphaltierten Nebenstrecke (siehe oben).

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Samstag, Mai 05, 2007

Kurzes Hallo aus Ting'ri (Dingri Xian)

Wir haben hier in einem 4-klassigem Hotel (Strom ab 18:00Uhr durch einen Generator) ein einzelnes Internet-Terminal gefunden, um dass sich gefuehlte 100 Digeraties draengen. Durch fruehes Kommen (Internet gibt es erst ab 20:00Uhr) und beharrliches Warten, bis der Klugscheisser vor mir fertig war, koennen wir Euch jetzt dieses Lebenszeichen aus 4342m senden. Es ist schon eine verrueckte Welt. Der GSM-Empfang funktioniert hier uebrigens in der ganzen Region hervorragend. Ein GPRS-Zugang waere das Mittel der Wahl...

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Das Geheimnis des Kaffeweissers

Wir haben das Geheimnis des Kaffeeweisers gelüftet, oder wieso hier der Kaffee mit Milch nicht schmeckt: Es ist Baby-Milchpulver [Baby-Nahrung]. Hier gibt es keine Milch zu kaufen und schon in Shanghai tut man sich damit relativ schwer. Zu Kaffee wird hier immer Milchpulver gereicht. Geschmacklich war dies nie eine Offenbarung und das Milchpulver schmeckt auch komisch, jedenfalls schmeckt es deutlich schlechter als das (Voll-)Milchpulver, dass ich immer für unsere Paddel-Touren im Kilogramm-Maßstab einkaufen musste. Zum Glück haben wir eine Kinder-Ärztin dabei, die den Geschmack des Pulvers gleich erkannte: Es ist Milchpulver für die Baby-Ernährung, angereichert mit allen Möglichen 'Goodies', damit die 'Kleinen' nicht Fehl-Ernährt werden. Somit ist auch endgültig klar, wieso immer soviel Baby-Nahrung in die Entwicklungshilfe muss...

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Donnerstag, Mai 03, 2007

Bis bald auf Eurem Bildschirm!

So, dann melde ich uns mal für die nächste Woche ab! Wenn alles klappt sollten wir am 10 wieder in Shanghai online sein, aber so genau weiß man dass hier ja nicht. In Anlehnung an Paulchen Panther (genau das 'Rosa Zeichentrickding' aus unserer Jugend): ... ist für heute wirklich Schluss? Heute ist nicht alle Tage: Wir bloggen wieder keine Frage!!!

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Der Potala das Nationalsymbol Tibets

Der Potala ist der Winterpalast des Dalai Lama. Und einfach nur BEEINDRUCKEND. Der Palast wird unterteil in den 'weißen' und 'roten' Palast (im letzteren sind die Gemächer aller Dalai Lama Reinkarnationen ab dem 6. (der 5. ließ das ganze zwar erbauen, starb aber vor Vollendung des 'roten' Palastes. Auch der jetzige Dalai Lama verbrachte hier seine Jugend bis 1959!!! (Mehr schreib ich mal lieber erst in Old Germany dazu, nicht das wir hier nicht mehr reinkommen). Hier gab es dann erneute einen Tempelraum nach dem anderen und ein Buddha nach dem anderen zu begucken oder besser gesagt: einen kurzen Blick darauf zu erhaschen. Aber das machte uns nicht so viel...die Buddhas kannten wir ja schon (und ob einer nun 7, 11, oder noch mehr Augen hatte konnte man in der Schnelle eh nicht nachvollziehen. Die Gemächer und die Sarkophage der Dalai Lama waren beeindruckend prunkvoll. Der vom Erbauer (also Nummer 5) wurde aus über 3,7 Tonnen Gold (so wie ein Guide einer anderen Gruppe uns im nach hinein berichtete aus Tibet selbst stammend - angeblich gibt/gab es reichlich Metalle (u.a. auch Silber- und Goldminen)) hergestellt und war 17 Meter hoch. Skurril war noch, dass wir diesen riesigen Palast in nur einer Stunde auch streifen müssen, mehr hat man nicht...(zumindest als Langnasengruppe). Um die Dimensionen etwas zu verdeutlichen, einige Fakten: 130.000m2 Fläche, 999 Räume auf 13 Stockwerken (Höhe 110m, Länge 360m und 5m dicke Mauern). Der Potala ist wirklich einzigartig und architektonisch einfach unglaublich und an den Berg förmlich angeschmiegt. Ein sehr würdiges Nationalsymbol und mit Recht mit viel Stolz und Ehrerbietung von den Tibetern betrachtet.

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Der Jokhang - oder wir besuchen Tibets Nationalheiligtum

Es ist unglaublich wie viele Tibeter auf einmal, plus eine nicht minder beträchtliche Zahl an 'Nicht dem Lamaistischen Buddhismus-Angehörigen' in den Tempel wollten und dann auch waren. Und wie schon anders wo angemerkt 'Schlange-Stehen ist hier nicht so angesagt', kurzum der Andrang in der Metro in Shanghai war nichts dagegen und ohne meinen Rucksack als Abwehrschutz und Mirko vor mir, wäre ich jetzt wohl als 'Wandbild' wiederzufinden. Ansonsten war Fotografieren untersagt und so drängte am sich in oder meist an einem kleinen Raum mit unterschiedlichen Buddhas und Abbildern von Dämonen vorbei. Es gibt da echt ziemlich viele von: die 8 Lehrenden Buddhas, die 8 Medizin-Buddhas, Buddha Maitreya, usw. das eigentliche Heiligtum: die Statue des Jobo Shakyamuni (okay ich gebe es zu, den Namen ab ich aus dem Tibet-Führer abgeschrieben!). Alles weitere zum Glauben erspare ich Euch dann doch lieber. Aber insgesamt war es doch beeindruckend. Insbesondere auch, wie sich die wirklich Gläubigen (das scheinen tatsächlich alle Tibeter zu sein) nicht in ihren rituellen Handlungen stören ließen und wie es selbst über 80zig jährige (so alt sahen sie zumindest aus) nicht davon abhielt, sich minütlich auf die Knie zu fallen und mit den Händen auf Pappe (oder anderem gleitendem Material) nach vorne zu rutschen, bis sie mit den vorm Kopf gefaltete Händen flach auf der Erde lagen. Nur um diese Prozedur dann ein um das andere Mal zu wiederholen. Dabei tragen sie dann oft noch zusätzlich 'Mandras' vor. Meditation ist wohl alles. Im Tempel roch es aus einer Mischung aus Menschenmenge und vor allem Butterlampen. Diese brennen hier überall und die Butter wird von den Gläubigen meist in Thermoskannen oder manchmal auch nur alten Plastikflaschen (darf auch gerne Cola/Pepsi sein) mitgebracht oder sie tragen selbst eine kleine Butter-Lampe und lassen deren geschmolzenen Inhalt in eine der große tropfen). Aber eine Frage haben wir uns dann doch gestellt: Wie kann es bei heute maximal noch 2,5 Mio. Tibetern (und diesem Andrang) sein, dass noch nicht alle da waren?

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Toilettengeschichten (letzter Teil, hoffentlich)

In einem der gestrigen Tempel gab es, trotz unglaublichen Besucher-Andrangs (20 min. Warten bis Einlass) genau eine Toilette. Und die war im 2ten Stock, der zum Grossteil gleichzeitig Dach bzw. Dachterrasse (natürlich ohne Geländer) war, versteckt. Ein Eingang, dahinter 3 Türen bzw. mit Teppichen, Tür-ähnlich verhängte Wand-Durchbrüche: Eine Werkstatt, eine Abstellkammer und einen ca. 4m2 großen Toilettenraum ohne irgendwelche Trennwände etc.: 3 Löcher im Boden und 3 Urinale, kein Wasser, kein Klopapier: Die Unisex Toilette aus einem Albtraum... Ich war so entsetzt, dass ich erst beim Überspielen der Bilder gemerkt habe, dass ich das Fotografieren vergessen habe.

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Das Tibet Museum

Es liegt auf der Hand, dass es einfach bescheuert ist, in der 'Autonomen Region Tibet' in ein von den Chinesen gebautes, finanziertes und betriebenes Museum über Tibet zu gehen. Aber wir waren ja gewarnt und laut Führer sollte die Flora und Fauna Abteilung im 3ten Obergeschoss hervorragend sein. Es gab dort dann auch einige (mangelhaft) ausgestopfte Viecher, sowie eine Wandtafel mit getrockneten, Tesa-Film fixierten Fauna Beispielen. Leider war dies, im Gegensatz zum gesamten anderen Museum nur in Chinesisch beschriftet und somit für uns völlig wertlos. Neben einer ebenso unbrauchbaren Geschichte Tibets, gab es dann aber auch noch ein Modell eines Bootes: Ein mit Yak(?)-Häuten bespanntes Holzgerüst (Heutzutage würde man das wohl als Space-Frame Technologie bezeichnen). In einer kleinen Ecke gab es dann noch so etwas wie die Kulturgeschichte des Dampfgaren: Dampfgarer und Dampfgar-Einsätze aus Ton, Messing, Eisen, etc. Leider nicht immer ganz korrekt zusammengesetzt... (Die Bodenwölbung eines Toneinsatzes zeigte z.B. nach oben!) Echte Liebhaber für Details... Daneben gab es noch zahlreiche Siegel (aus Messing, Ton, Holz) und Masken, sowie einige funktionslose Musikinstrumente. Als Skurrile Randnote sei noch angemerkt, dass der 14te Dalai Lama konsequent als Reinkarnation des 13ten beschrieben wird. Zeitlich gesehen, lebten Beide, zumindest für ein paar Jahre, in demselben Gemäuer: Reinkarnation vor dem Tod, ein interessanter Ansatz!

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Warten auf Kontak

Die uns versprochene Kontaktierung mit unserem Guide stand am 3ten Tage unseres Lhasa Aufenthaltes immer noch an. Am Vormittag fand sich dann die Versprochene SMS mit Telefonnummer, die uns Steven versprochen hatte auf Mirkos Handy. Leider wusste derjenige, um dessen Telefonnummer es sich handelte, von gar nix (immerhin sprach er 'broken english'), und konnte im Weiteren auch nicht weiter helfen. Also starteten wir erst einmal in den Tag... vor zwei Wochen hätte mich das vielleicht noch aufgeregt, aber anscheinend färbt eine gewisse spirituelle Gelassenheit auf mich ab (OHM!!! [hoffentlich hält das einwenig an!!!]). Nachdem wir bis um 18:00 Uhr zwar vier Mal von der gleichen Nummer (wie das Handy anzeigte) kontaktiert worden sind, gab sich der Inhaber dieser Telefonnummer jedoch auch wieder völlig ahnungslos und legte auf. Da war meine Geduld dann doch etwas strapaziert (ich bin halt noch am Anfang meiner Ruhig-Werdung (grins)), aber Mirko meinte vor 20:00Uhr ruft er nicht in Shanghai bei Steven an... und siehe da kaum sprach er seine gelassenen Worte schrillte das Zimmertelefon und man ließ uns ausrichten, dass wir uns um 19:00Uhr im Hotel-Restaurant zum chinesischen Dinner einfinden sollten. (Okay, das Dinner nahmen wir dann auch noch in Kauf - lecker 'Schweine-Füße', 'Hühner-Beine' und vieles von dem wir erst gar nicht so genau wissen wollten was es ist.) Wie sich herausstellte sind wir insgesamt 7. Eine nette Amerikanerin, die in Shanghai lebt und [bei GM] arbeitet und eine australische Familie, welche zurzeit ebenfalls in Shanghai lebt. Diese setzt sich aus Vater (arbeitet ebenfalls bei GM), Mutter und zwei Kids zusammen. Der Junge ist geschätzte 8 oder 9, das Mädel, denk ich mal so dreizehn...aber beide ganz unproblematisch. Unser Guide ist weiblich und chinesischer Abstammung und noch ziemlich jung (geschätzte 23) [spricht ein erbärmliches Englisch und hat von dem, was sie uns zeigen will einfach gar keine Ahnung]. Morgen geht’s dann mit dem offiziellen geführten Programm los... schauen wir mal.

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Wir fuehlen uns angepasst

Zitat des Tages: Mirko: 'Heute hat dass mit dem Laufen doch schon ganz gut geklappt!!!' (Anmerkung des Schreibers: Wir sind nur Taxi und Bus gefahren. Einzig im klimatisierten Museum sind wir gemächlich von Vitrine zu Vitrine geschlendert... [und die Bus-Station kam zu uns???])

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Wir fahren Bus

Nachdem wir für den Hinweg ins Museum ein Taxi genommen haben. Keine Angst, wir waren schlau und haben den Portier des Hotels den Preis vorher festlegen lassen (ganze 10Yian [1EUR]), so dass wir diesmal halbwegs relaxt (soweit das halt die hiesige Fahrweise zulässt) beim Tibet Museum ankamen. Danach wollten wir eigentlich noch zum Sommerpalast des Dalai Lama (Norbulinka), aber die wollten von uns Langnasen 120Yian Eintritt, was uns einfach nicht angemessen erschien, zumal alle anderen nicht mal 10 zahlten [Das ist der Zusatzverdienst der Karten-Verkäufer!]. So beobachten wir noch ein wenig das Treiben um die Verkaufsstände und machten uns dann auf den Rückweg. Mittlerweile fühlten wir uns nicht nur Höhen- sondern auch Lasa-Adaptiert, so dass wir uns einer neuen Herausforderung stellten... dem Busfahren. Nach 15min. hatten wir dann so etwas wie eine Bushaltestelle gefunden und studierten den ziemlich vergilbten Streckenplan (ein auf große Strassen reduzierter Stadtplan mit verschiedenfarbigen Buslinien und deren Nummern). Mit einiger Selbstzufriedenheit spähten wir unsere in frage kommenden Busnummern aus (102, 105) und warteten. Den vorbeifahrenden Taxis kehrten wir demonstrativ den Rücken zu. Nach ca. 10min., in denen uns etliche Busse mit den Nummern (201, 202,204, 98) passiert hatten und sich die Nummern 202 und204 nun schon des Öfteren wiederholten, beschlossen wir unser Glück einfach mit dem Bus 202 zu versuchen. (Man stelle sich die Busse als 10-Sitzer plus Stehgelegenheit vor. Eine Frau öffnet per Handzug die seitliche Falttuer und kassiert beim Aussteigen [eigentlich beim Einsteigen, aber wie sollten wir ihr unser Ziel mitteilen?] den entsprechenden Fahrpreis (2Yian für uns zwei). Wir kamen tatsächlich an unserem Hotel an. Das Aussteigen erfolgte wie das Einsteigen eigentlich auch per Handzeichen... Alles ohne Probleme. Fazit: Bus ist eine gute Taxialternative. Suche nie eine Bushaltestelle... tut einfach nicht Not [außer man muss die Nummer erst herausfinden!]. Und nehme einfach den erstbesten Bus der kommt!!!

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Mittwoch, Mai 02, 2007

Die moderne Opium-Hoelle, ein Vergleich

Leider hat unser Hotel in Lhasa keinen Internet-Zugang. Aber der Portier wusste bei dem Schlagwort 'Internet' sofort worum es ging und sagte 'I show you'. Er rannte in riesen Schritten auf die Strasse in Richtung Westen. Nach ca. 100m, vor einem nicht wirklich kenntlich gemachten Eingang, sagte er nur 'here, here'. Meiner Skepsis in einen dunklen, unbeleuchteten Hauseingang zu gehen, der nach 5m nach rechts abbiegt (und wie sich dann später herausstellte in einer Holz-Treppe in den ersten Stock endet, die unter meinem Gewicht nachgab, als habe sie der Erste Dalai Lama noch selbst erbaut) rannte er in das Haus und vor einen 'Tresen' im ersten Stock. Ein paar 'qjwr hjqgrui aqfrh' später hatte ich für RMB5 90min. Internet-Zugang, an einem der ca. 60 Rechnern, in einem fast quadratischen Raum. Darin, wie hypnotisiert, eine Horde pubertierender Chinesen, die größten Teils 'Counter Strike' spielen. Damit dass richtig 'Feeling' aufkommt, sind die Fenster verdunkelt. Mit Kopfhörer von der Wirklichkeit abgeschirmt werden eigentlich kontinuierlich Befehle und Kommentare an die Mitspieler abgegeben; dies ist natürlich zusätzlich zur im Spiel eingebauten 'Chat-Funktion'. Was ich noch vergaß: China ist ja das Land der Raucher, die Luft ist hier zum Schneiden, aber man kann doch noch (gerade) einmal durch den Raum gucken. Für die Vielzahl der Rechner und die Intensität der Nutzung funktioniert die Infrastruktur hier recht vernünftig.

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Auf Irrwegen

Am ersten Tag, erstanden wir als erste Aktion in der Hotel-Lobby eine Karte von Lasa auf englisch... wie schon erwaehnt waren da einige Denkdefiziete aufgrund der Hoehe, sonst waeren wir vielleicht schneller drauf gekommen, dass es wenig sinnig ist eine nur eine Karte auf englisch zu haben, wenn die (wenn ueberhaupt vorhandenen Strassenschilder) auf chinesisch und tibetisch sind. Nur die grossen Strassen sind auch in Englisch ausgeschildert. Wen wundert es da, dass ich auch noch die Karte falsch im Bezug auf die Lage unseres Hotel ausrichtete (West wurde zu Ost und Nord zu Sued). Zu meiner Entschuldigung ich war nie bei den Pfadfindern und warum sollte ich mich denn an der Sonne orientieren... ich hatte doch eine Karte. So suchten wir den Jokhang an komplet falscher Stelle... und treten wieder um. Nachdem Mirko sich dann zurueckgezogen hatte, zog ich erneut los: Meinen Fehler mit Ost und West hatte ich schon bemerkt, nach einem weiteren 30min. Fussmarsch, immerhin durch einen netten Park und kleinere Tempelanlagen gelang ich an den Tibet-Fluss und dass war definitiv nicht so von mir erwartet worden. Von der Bruecke ueber den Fluss hatte ich dann einen Ueberblick ueber die hoeher gelegenen Stadtteile und konnte den Pottala (wie sollte man (das Wahrzeichen Tibet auch uebersehen) hoch ueber der Stadt ragen sehen. Anhand dessen war die Orientierung auf der Karte dann easy going und ich machte mich erneute 30min. auf den Rueckweg, um dann genau die gleiche Zeit nochmals in die genaue Gegerichtung zu laufen. Aber diesmal war ich richtig. Und hatte schon einige Entdeckungen und Fotos gemacht. Den Jokhang bestaunte ich aber erstmal nur von aussen und liess mich von den Ritualen der glaeubigen Tibetern fesseln. Es war ein unglaubliches Gewussel und ein enormer Andrang um die Tempelanlage herum. Gepaart mit vielen Verkaufstaenden mit allem Moeglichen: von gebetsmuehlen, Seidentuechern, Moenchgewaenden, Stoffe, Bilder von verschiedenen Statuen und lamistischen Buddabilder, Schmuck und Huete (besonders beliebt: Western Style (die tragen dann auch die glaeubigen tibetischen Omis und Opis mit voller Stolz und Wuerde)).

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Dienstag, Mai 01, 2007

Adaptation an die Hoehe oder wie unterschiedlich unsere Taktiken sind.

Schon im Zug klagte Mirko ueber Beschwerden, so dass ich Ihm heldenhaft die letzte Nasenbrille zur externen Sauerstoff Zufuhr vom Schaffner [das war der Bord-Arzt] organisierte. Danach ging es ihm dann wieder besser. Am Ankunfts-Abend und dem ersten Tag merkte ich auch einige Symptome: Kopfschmerzen, und etwas Konzemtrationsstoerungen und leichte Kurzatmigkeit. Viel mehr machte mir aber in der ersten Nacht noch zu schaffen, dass sich meine Otholiten noch immer im Zug waehnten und somit mein Hirn der Meinung war weiterhin Zug zu fahren und ich nur noch denken konnte: HILFE, hoert denn diese Fahrt nie mehr auf!!! Aber am folgenden Vormittag waren meine Bogengaenge wieder auf Reihe - und ich erleichtert. Morgens nach einem, im uebrigen gar nicht so schlechten Fruehstueck im Hotel, ging es erstmal wieder ins Zimmer, wo wir uns dann erneut hinhauen mussten... ich kam mir vor wie 100. Nach dem Ruhen und viel trinken starteten wir unsere Erkundungstour... Mirko war jedoch nachdem wir wieder am Hotel vorbeikamen, flux wieder ins Bettchen gehuscht. Schliesslich musste er ja seine These untermauern nur mit genug Ausruhen und Ganz-Langsam-Angehenlassen wuerde man sich gut akklimatisieren koennen... So zog ich dann erstmal fuer 3h alleine los... okay abends war ich erneut etwas atemnoetig und brauchte erstmal 1g Paracetamol [Du warst fix und fertig!], aber seither hab ich keine Probleme mehr. Mirko musste heute erneut einen Fast-Ruhetag nehmen, zu seiner (mir scheint ihm gar nicht so unwillkommene) Entschuldigung muss gesagt werden, dass Ihn ein fieser viraler Luftwegsinfekt mit viel schnief befallen hat. So weiss ich nicht , ob er wegen der Hoehe oder wegen des Schniefes schaubt wie eine alte Dampflok... aber er haelt sich echt Tapfer- Ein warer Held (das war nicht ironisch).

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L(h)asa:Eine Ankunft wie wir sie uns nicht vorstellten

Uff... Nie wieder Zugfahren... (da wir vermutlich zu schnell (hahaha) waren, blieb der Zug zu meiner Verzueckung ca. 2km vorm Endbahnhof in Lhasa stehen. Damit man, den offiziellen staatlich Zeitplan ja nicht durcheinander bringt, warteten wir halt gut eine dreiviertel Stunde an einer Rangierstelle... great). Aber dann war es endlich geschafft und wir betraten den Boden, der ehemals 'Verbotenen Stadt'. (Obwohl der Bahnhof liegt soweit ausserhalb, dass da damals vermutlich nur Brachland war.) Nach dem obligatorischen Ankunftsfoto vor dem Zug, ging es erstmal ans Schilder lesen, die die 'Guides' vornehmlich in chinesisch hoch hielten. Man hatte uns ja zu gesichert, dass wir erwartet werden. Aber es war kein 'Guide' mit entsprechendem Schild zu sehen (oder wir erkannten es nur nicht als solches). Kurze Unentschlossenheit setzte ein. Dann erspaehten wir jedoch eine Gruppe, die wir, sowohl aus dem Travel Expert Office, als auch aus dem Zug kannten. Diese hatten zwar etwas anderes als wir gebucht, allerdings wurden sie, mit einem Minivan abgeholt. (Was haben die, was wir nicht haben, grummel?). Der Minivan, war leider wirklich zu mini, aber wir erhielten von deren Guide einige Infos, die unser weiteres Vorankommen erleichterten (unter anderen, dass die Fahrt bis zu unserem Hotel maximal 30 Jyan kosten sollte). Also wir erstmal ein Taxi gesucht. Der Fahrer brachte uns (an einem Unfall mit Taxi und Minivan-Taxi vorbeifahrend heile zu unserem Hotel...ignorierte aber Mirkos Hinweis am Anfang das der Taxomat auf 80 stand voellig. Am Hotel angekommen, zeigte er dann 105 an, so dass wir auch bereit gewesen waeren 40 zu zahlen, aber keine 105...NEVER. Also erbrannte an der Rezeption, die natuerlich auch nicht so recht ueber unsere Buchung bescheid wussten (aber das stoerte uns schon gar nicht mehr so), parallel zur Klaerung der Reservierung ein Streit ueber die Fahrtkosten. Mit den bescheidenen Englischkenntnissen der Empfangsdame und des sehr netten und hilfsbereiten Portier, der dann einen jungen Police-Officer hinzuzog, einigten wir uns auf 50Jyan...Mit dem Zimmer fuer vier Naechte klappe es dann nach einer weiteren halben Stunde und einiger Telefonate die wir nicht verstehen konnten dann auch...

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Toiletten-Geschichte

Nein, es wird mal nicht eklig. Im Zug ist mir nur aufgefallen, dass auch bei den Toiletten eine 2-Klassen-Gesellschaft vorherrscht. Die 'Soft-Sleeper' (echte Weicheier halt [ich wäre gerne Weich-Ei gewesen!]), brauchen natürlich auch Toiletten 'allgemeiner', europäischer Machart. Alle anderen müssen mit der heimischen Methode Vorlieb nehmen (nach 24h und ca. 60 Reisenden pro Wagon, war das aber eh egal [schlimmer noch, es war immer eine Schlange vor den Toiletten, also 24h Dauerbenutzung, ohne jedwede Art der Reinigung][[Mirko war der Eklige!]]. An den Wänden gab es dafür, mit Klebestreifen befestigte 'Plastik-Blümlies', die dem Gesamteindruck eine gewisse Skurrilität verlieh. Übrigens merke: Immer genug Taschentücher oder Klo-Papier [Merke: Klo-Papier muss nicht immer gleich Klopapier sein, das hat schon so seine Feinheiten, das mit der Getrennt und Zusammenschreibung, Der Sekretär] mitnehmen!!! [oder Kacken lernen, wie die Chinesen, die brauchen nämlich kein Klopapier! Vielleicht sollte ich doch so eine Edelstahl-Senke mit nach Deutschland nehmen: Von den Chinesen lernen, heißt sparen lernen!]

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Eine Zugfahrt, die ist lustig (Fortsetzung)

Heute Morgen gegen 07:00Uhr [29.04, zweiter Zug-Tag] bin ich in meiner Koje von der Sonne wach gekitzelt worden. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte dann eine ganz andere Welt: Eine schier unglaubliche Weite - Die Tibetische Hochebene - über 4000m hoch gelegen, erstreckt sie sich, in Form einer menschenleeren Steppen-Landschaft bis zum Horizont. Zum Teil waren die Flüsse und die Wasserlöcher noch zugefroren und erst allmählich färbte, die gerade aufgegangene Sonne die ' Mondlandschaft', in einen freundlicheren, in den spiegelnden Eisflächen, güldenen Farbton. Traumhaft, aber leider mit der Kamera nicht festzuhalten [da hätten wir doch die bessere Nikon mitnehmen sollen!] ich lag ja noch in meiner Koje, sorry [blöde Ausrede]. Leider ließ sich der friedliche Gesamteindruck all meiner Sinne nur kurz aufrechterhalten. Stieg mir doch schon der Geruch, der schon wohlbekannten 'Instant-Nudel + Trockenfleischbeilage-Suppe' in die Nase. Ja, man isst die hier zu jeder Tages- und Nachtzeit! So, an meinen nun ebenso erwachten Magen erinnert, begann ich mit der Prozedur des Aufstehens, was gar nicht so leicht fällt, wenn man keinen Platz zum Sitzen hat (noch nicht einmal ich - wie macht Mirko das denn nur in gleicher Koje 12 Wagons weiter hinten? Schade, da wären sicher auch ein paar lustige Fotos drin gewesen [Das ist Körperbeherrschung und blindes Vertrauen in den chinesischen Maschinenbau]). Irgendwie habe ich es dann geschafft und hoffte aufgrund des sich noch in Grenzen haltenden chinesischen Geräuschpegels schneller im Waschbereich zu sein, als die 'Zähne-Putzer'... Leider zu spät. Aber man adaptiert sich ja, so ließ ich mir meinen aufgesparten Müsli-Riegel (Ja, Daniel und Ann-Katrin, Müsli-Riegel) und meine letzte Instant-Kaffee-Ration schmecken. Danach versuchte ich ein paar Fotos aus dem Zug heraus zu machen. Die Landschaft zeigte erneut ein etwas anderes Bild: Nun ließen sich am Horizont immer mehr Schnee bedeckte Bergketten ausmachen. Je nach Zug-Lage und 'Fensterausguckseite' [da guckst Du, was denn das für ein Wort?], mal von der Sonne zum glitzern gebracht und mal in einen leichten Schatten getaucht. Die Steppenlandschaft zeigte jetzt im Permafrost Boden mehr Zerfurchungen und vereinzelt waren auch Nomaden-Zelte, sowie Schaf- und Yak-Herden auszumachen. Je weiter der Tag fortschritt, desto größer wurde der Anteil an Besiedelung der Hochebene (einher gehend mit dem Grad des spärlichen Bewuchses einer Moos-/Gras-Art). So versuchte ich mich erst einmal mit dem 'Yak aus dem Zug heraus Fotografierens'. Nur gut, dass es Digital-Kameras gibt. Sonst wären sicher 2 Filme dabei draufgegangen, ein halbwegs vernünftiges Foto zu erhalten.

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Die Chinesische Gurken-Maske

Als ich Mirko in seinem Abteil besuchte, wurden wir Zeuge einer 'Kosmetischen Behandlung' (Hallo Brigitte [Uschi], etwas für Dein Programm!). Warum sich denn die Mühe machen und die Gurke in kleine [dünne] Scheibchen scheiden? Ist doch viel zu verschwenderisch! Man kappe einfach die Enden, die man ja doch nicht isst, und reibe sich mit diesen sein Gesicht ein... Ist voll abgesagt, bei dem weiblichen, chinesischen Jungvolk um die 16. Das Mittelteil wurde während der 'Behandlung' dann auch gleich verspeist. Und das tollste: Da die Gurke 2 Enden hat, bekam das zweite gleich die Freundin.

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So wie man es sich vorstellt

Wir waren mal wieder gerade beim Essen (war eine willkommene Abwechslung und gute Methode sich auf halben Wege im Zug zu treffen). Der Speisewagen war relativ voll. An dem Tisch neben uns saßen die freundlichen Polizisten und unterhielten sich bei mitgebrachten Grünen Tee gerade angeregt, als plötzlich eine Frau Parteigenossin [Mitte 50], mit etwas strenger Frisur und mehr Schminke, als sonst so angesagt war, mit ihrem Gefolge erschienen. Kurzer Wortwechsel und schon schossen unsere [Bahn-]Polizisten wie von der Tarantel gestochen aus ihren Sitzen und räumten das Feld. Danach wurde neben dem Bestellten, auch sogleich eine Flasche Schnaps spendiert. In einem Film hätte man das Klischee wohl nicht besser bedienen können.

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